Cyber­versicherung für Unternehmen

Emre Yildiz ist Makler. Als er am Morgen seine E-Mails checkt, stößt er auf eine neue Anfrage. Beim Klick auf den Anhang passiert es: In Sekundenschnelle ist nicht nur sein eigener Rechner, sondern das IT-Systems seines Unternehmens verschlüsselt. Kurz darauf erhält der geschockte Firmenchef eine Lösegeldforderung: Er soll 16.000 Euro zahlen, um wieder Zugang zu seinen Daten zu erhalten. Emre sucht Rat bei einem IT-Experten und erfährt, dass durch die Cyberattacke eine Verschlüsselungssoftware auf seinem Rechner installiert wurde. Die Kriminellen haben außerdem personenbezogene Daten seiner Kundschaftausgelesen.

Schadenaufwand:

Kosten IT-Spezialist                                        8.000 Euro

Kosten für Betriebsunterbrechung          5.000 Euro

Kosten für Kundenkommunikation         4.000 Euro

Kosten für Schadenersatz                           20.000 Euro  _________________________________________________________   

Gesamt                                                               37.000 Euro

Emre Yildiz hat keinen Cyberschutz für sein Unternehmen. Daher bleibt er auf den kompletten Kosten sitzen. Nur mithilfe seiner Ersparnisse gelingt es ihm, den Schaden zu bezahlen.

Tim Neubert ist Elektromeister. Mit seinem kleinen Team ist er gut beschäftigt, sodass er für seine Buchhaltung einen Dienstleister beauftragt hat. Beim Prüfen der Kontoauszüge fällt ihm eine Auslandsüberweisung von seinem Firmenkonto über 19.970 Euro auf. Auf Nachfrage erfährt er von seinem Buchhalter, die Hausbank habe kürzlich per Mail um Prüfung der Kontoumsätze und -daten gebeten. Über einen Link sei er zu einer Seite gelangt, auf der er die Zugangsdaten wie üblich eingegeben habe. Doch die Hausbank weiß nichts von der Überprüfung: Der Buchhalter ist auf eine Phishing-Seite reingefallen. Sofort lässt Tim Neubert das Firmenkonto sperren, um alle Umsätze prüfen zu können.Der Zahlungsverkehr muss eine Woche lang ruhen.

Schadenaufwand:

Fälschlich angewiesene
Auslandsüberweisung                                                  19.970 Euro

Notfallhilfe/Kosten für IT-Beratung                        5.000 Euro

Kosten zur Prüfung des Zahlungsverkehrs           750 Euro
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Gesamt                                                                               25.720 Euro

Zum Glück hat der Elektromeister eine Cyberversicherung für sein Unternehmen abgeschlossen. Sie erstattet den ins Ausland überwiesenen Betrag und bezahlt die Kosten für die Notfallhilfe sowie für die Überprüfung des Zahlungsverkehrs.

Zofia Nowak leitet eine Spedition und vermietet auf dem Firmengelände Speicherboxen zum Einlagern von Möbeln. Eines Morgens gelangt sie nicht in das Firmengebäude: Das gesamte Schließsystem spielt verrückt. Es herrscht ein großes Durcheinander, denn die Spedition kann ihre Aufträge nicht ausführen und die Kundschaft hat keinen Zugang zu den Boxen. Wie konnte das passieren? Am Vorabend hatte Zofia über ihr Firmenlaptop die private Nachricht einer Freundin abgerufen. Beim Öffnen des Anhangs – offenbar ein Kochrezept – stürzte ihr Rechner ab. Sie dachte sich nichts dabei, doch jetzt fällt es ihr wie Schuppen von den Augen. Die Unternehmerin ruft die Notfall Hotline ihrer Cyberversicherung an. Kurze Zeit später ist ein IT-Experte vor Ort und rekonstruiert den Fall: Durch das Öffnen des Mail-Anhangs hat sich ein
Schadprogramm auf Zofias Rechner installiert. Da von ihrem Laptop aus auch das elektronische Schließsystem gesteuert wird, hatten die Hacker leichtes Spiel: Sie konnten den Fernzugriff der Schließanlage manipulieren. Doch bevor sie Lösegeld fordern, schaltet der IT-Spezialist die Anlage wieder frei.

Schadenaufwand:

Kosten für IT-Spezialisten                                                   3.500 Euro

Ausfall von Speditionsleistunge                                    25.000 Euro

Schadenersatzansprüche von Kundschaft               10.000 Euro
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Gesamt                                                                                      38.500 Euro

Dank der Cyberversicherung ist die Spedition abgesichert. Sie kommt für alle Kosten auf, die mit der Beseitigung des Schadens verbunden sind.

Yasmin Al-Masri ist leidenschaftliche Köchin. In ihrem Lokal bietet sie Spezialitäten aus ihrer Heimat Syrien an. Als ein Stammgast von einem Missbrauchsversuch mit seinen Kreditkartendaten berichtet, ahnt sie noch nichts Böses. Doch dann ermittelt die Polizei in Yasmins Restaurant: Aus dem Kassensystem sind die Kreditkartendaten von mehr als 500 Kundinnen und Kunden gestohlen worden. Yasmin kann es nicht fassen: Wie konnte das nur passieren? Beim Durchsehen der Online-Reservierungen hatte eine Mitarbeiterin auf einen schadhaften Link geklickt. Der Fehlklick erlaubte Hackern über einen langen Zeitraum unbemerkt Zutritt zum Kassensystem und somit zu den Zahlungsdaten. Mitden abgegriffenen Daten tätigten die Kriminellen Online-Einkäufe in den USA.

Schadenaufwand:

Kosten für IT-Soforthilfe                                              3.500 Euro

Kosten für IT-Spezialisten                                           15.000 Euro

Schadenersatz wegen Kreditkartennutzung        9.500 Euro

Kosten für Kundenkommunikation                         4.000 Euro

Kosten für Kreditkartenmonitoring                         22.000 Euro
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Gesamt                                                                               54.000 Euro

Der Cyberangriff bedeutet für Yasmins Restaurant das Ende: Sie hat keine Cyberversicherung abgeschlossen. Nun muss sie das gesamte Inventar verkaufen, um den Schaden begleichen zu können. Der Traum vom eigenen Restaurant ist geplatzt.