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Strom sparen mit Solar-Terrassendach und Balkonkraftwerk

Die komfortable Ausstattung von Terrasse und Balkon hat sich zu einem echten Lifestyle etabliert. Nützliches i-Tüpfelchen sind Energie erzeugende Solarpanel – sei es ein Schatten spendendes Solardach oder ein kompaktes Balkonkraftwerk. Was Sie bei der Planung beachten müssen und wie viel Strom – und Geld – Sie sparen können.

Marisa Reinhard 12.06.2024 5 Min Lesezeit

Kurzer Überblick

  • Mit einem Solar-Terrassendach können Sie nicht nur Strom für den eigenen Haushalt produzieren, sondern auch Strom in das öffentliche Netz einspeisen. Dafür erhalten Sie eine Vergütung.
  • Ziehen Sie für Installation und Wartung unbedingt eine Fachfrau oder einen Fachmann hinzu. Je nach Bundesland benötigen Sie vor Baubeginn eine Baugenehmigung.
  • Wenn nur ein bis zwei Solarmodule zum Einsatz kommen, die am Balkongeländer, am Dach oder an der Hauswand installiert sind, spricht man von einem Balkonkraftwerk. Diese Variante ist besonders für Mieterinnen und Mieter interessant, da sie weniger Platz benötigt.
  • Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Heimkraftwerk zu finanzieren. Informieren Sie sich auch, ob staatliche Förderungen für Sie infrage kommen. Ein Muss ist in jedem Fall eine passende Versicherung.

Doppelter Gewinn mit Solar-Terrassendach – Sonne tanken 2.0

Für eine effiziente Nutzung der Sonnenenergie haben Sie gleich mehrere technische Lösungen zur Auswahl, die sich an Ihre Wünsche und beinahe jede Wohnsituation anpassen.

Mit einem transparenten Solar-Terrassendach sind Sie doppelt gut bedient: Bei Hitze sorgt es für ein schattiges, vor Witterungseinflüssen schützendes und nicht zu dunkles Plätzchen, während es das einfallende Sonnenlicht speichert und in elektrischen Strom umwandelt. Die Solarzellen produzieren Gleichstrom, der in einem Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt wird. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist die Energieausbeute natürlich am höchsten, aber auch bei bewölktem Himmel wird Strom erzeugt.

Zuerst wird der Sonnenstrom im Haushalt, etwa für Waschmaschine, Geschirrspüler oder Haustechnik, verbraucht; selbst ein Elektrofahrzeug können Sie damit aufladen. Überschüssige Energie kann in Batterien gespeichert werden oder wird direkt in das öffentliche Stromnetz eingespeist, sodass Sie auf diese Weise eine Vergütung für den produzierten Strom erhalten und somit Ihre Energiekosten senken können. Derzeit beträgt die Einspeisevergütung mit Eigenverbrauch laut Bundesnetzagentur bei bis zu 8,11 Cent pro Kilowattstunde.

Solarpaket I: Mehr Solarenergie für den Klimaschutz

Der Ausbau von Photovoltaik ist ein wichtiger Schritt in der Energiewende. Der zunehmende Strombedarf soll künftig vollständig aus erneuerbaren Energien gedeckt werden, bis 2030 sollen es 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs sein. Darum hat die Bundesregierung mit dem Solarpaket I 2023 ein Gesetzespaket auf den Weg gebracht, das unter anderem den Zubau von Photovoltaik weiter beschleunigen soll. Neue Photovoltaikanlagen werden kontinuierlich aufgebaut, im gesamten Jahr 2023 wurden fast doppelt so viele neue Solaranlagen installiert wie im Jahr davor.

 

Größe und Gefälle

Ihre Überdachung mit Holz- oder Alu-Konstruktion darf gern ein bisschen größer als die Fläche sein. Denn selbst, wenn Sie Ihre Terrasse selten nutzen, wird sie durch ein großes Dach gut in Schuss gehalten. Und: Je mehr Fläche zur Verfügung steht, desto größer ist auch die Gesamtfläche der montierten Solarmodule und somit die erzeugte Strommenge. Auch das richtige Gefälle zwischen fünf und 15 Prozent ist wichtig, damit Regen gut ablaufen und Schnee schneller abrutschen kann. Ein hochwertiges Solar-Terrassendach selbst kann eine Lebensdauer von rund 25 Jahren erreichen.

Installation und Wartung

Für die Installation Ihres Solardachs benötigen Sie in jedem Fall eine Fachkraft, die die richtige Positionierung der Solarmodule bestimmt und sich um die Montage, die Verkabelung und den Anschluss an das Stromnetz kümmert. Regelmäßig sollten Solarmodule auf Verschmutzungen überprüft, bei Bedarf gereinigt und beschädigte Teile ausgetauscht werden.

Gut zu wissen: Abhängig von Bundesland und der geplanten Größe Ihres Terrassendachs benötigen Sie eine Baugenehmigung. Erkundigen Sie sich im Vorfeld zu den regional geltenden Regelungen.

Kosten und Förderungen

Die Kosten für ein Solar-Terrassendach variieren und hängen von verschiedenen Faktoren wie der Größe der Fläche, der Art der verwendeten Solarplatten und der Komplexität der Installation ab. Generell bewegen sich die Preise etwa zwischen 3.000 und 10.000 Euro. Bedenken Sie, dass sich die Investition in ein Solar-Terrassendach dank der Energieeinsparung langfristig auszahlt. Die Amortisationszeit liegt in der Regel zwischen acht und 15 Jahren. Zudem können Sie gegebenenfalls staatliche Förderungen in Anspruch nehmen. Informieren Sie sich vorab über die finanzielle Unterstützung oder Steuervorteile.

Solarpflicht bei Neubauten

Die Nutzung erneuerbarer Energien wird immer wichtiger, Solaranlagen spielen dabei eine immer bedeutendere Rolle. Aktuell gilt in Baden-Württemberg, Berlin und Hamburg sogar bereits eine Solardachpflicht für einen Neubau. 2025 werden weitere Bundesländer nachziehen.  

Strom sparen mit Balkonkraftwerk: Solaranlage im Miniaturformat

Sogenannte Balkonkraftwerke, sprich Mini-Photovoltaik- bzw. Solaranlagen, sind ein nützlicher Trend, der Stromerzeugung auch auf kleineren Flächen ermöglicht. In der Regel besteht ein Balkonkraft aus ein bis zwei Solarmodulen, die sich leicht am Balkongeländer, am Dach oder an der Hauswand installieren oder alternativ auf der Terrasse aufstellen lassen. Über ein Stromkabel werden die Solarmodule mit einer Außensteckdose verbunden, sodass Strom für den eigenen Gebrauch erzeugt wird. Wie Solar-Terrassendächer funktionieren sie mit einem Wechselrichter; da die Mini-Kraftwerke jedoch keinen Akku haben, ist der Strom nur für den direkten Verbrauch nutzbar und die Speicherung für eine spätere Nutzung nicht möglich.

Zwei Solarmodule an einem Balkon Für ein Balkonkraftwerk reichen bereits ein bis zwei Solarmodule aus.

Bessere Bedingungen

Mit dem Solarpaket I sollen künftig auch Installation und Betrieb von Balkonkraftwerken deutlich vereinfacht werden. Bis dato müssen sie sowohl bei der Bundesnetzagentur als auch beim eigenen Netzbetreiber angemeldet werden. Diese Doppelmeldung soll es bald nicht mehr geben. Seit dem 1. April 2024 ist die Anmeldung bei der Bundesnetzagentur allerdings vereinfacht möglich.

Zudem sollen Balkonsolaranlagen leistungsfähiger werden und die Installation mit einem haushaltsüblichen Schutzkontakt-Stecker (Schuko) erleichtert werden. Bislang empfehlen die VDE-Normen (Verband Deutscher Elektrotechniker) eine Wieland-Steckdose mit Isolierung zur Energieeinspeisung, dulden aber den herkömmlichen Schuko-Stecker. Um die Sicherheit zu gewährleisten, muss das Steckersolar-Gerät entsprechend dem Sicherheitsstandard der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) oder der zukünftigen Produktnorm (VDE 0126-95) über spezielle Wechselrichter verfügen.

Leistung und Einsparung

Die in Deutschland erlaubte Höchstleistung liegt aktuell bei 600 Watt, mit der Gesetzesreform soll die Leistung im Laufe dieses Jahres auf 800 Watt erhöht werden. Balkonkraftwerke bis maximal 600 Watt sind derzeit nicht genehmigungspflichtig, für Anlagen mit mehr Leistung benötigen Sie eine Genehmigung. Aber auch, wenn die Anlagen nicht meldepflichtig sind, müssen Sie als Mieterin oder Mieter die Zustimmung Ihrer Vermieterin oder Ihres Vermieters einholen, da die Balkonkraftwerke die Optik des Hauses verändern.

Ein Solarmodul kann pro Jahr rund 200 bis 300 Kilowattstunden Strom erzeugen. Was Sie mit einem Balkonkraftwerk sparen können, ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Anzahl an Modulen, Ihrem individuellen Jahresverbrauch an Strom, der Leistung der Anlage und der Ausrichtung Ihres Balkons. Ein durchschnittlicher Zwei-Personen-Haushalt verbraucht etwa 3.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Mit einem Modul lassen sich im besten Fall etwa zehn Prozent Energie sparen. Bei einem Strompreis von etwa 35 Cent pro Kilowatt sind das im Jahr etwa 105 Euro pro Modul.

Die Kosten für ein PV-Modul für das Balkonkraftwerk inklusive Wechselrichter, Befestigungs- und Montagematerial bewegen sich zwischen 400 und 1.300 Euro. 

Der richtige Schutz für Ihr Heimkraftwerk

Klar, ein Haus ist in der Regel über die Wohngebäudeversicherung und Hausrat über die Hausratversicherung abgesichert. Wie aber verhält es sich, wenn man nachträglich am eigenen Haus Solarmodule anbaut? Und was ist, wenn man als Mieterin oder Mieter am Haus der Vermieterin oder des Vermieters ein Balkonkraftwerk installiert?  

Die Lösung ist einfach und unterscheidet sich nur danach, ob Ihnen das Haus mit der neuen Solaranlage selbst gehört oder ob Sie die Wohnung anmieten:

1. Als Hauseigentümerin oder Hauseigentümer sichern Sie die nachträglich angebaute Solaranlage über Ihre Wohngebäudeversicherung ab. Die Solarmodule sind fest mit dem Haus verbunden und damit automatisch mitversichertes Zubehör in modernen Wohngebäudeversicherungen. Der Schutz umfasst in den meisten Fällen die Gefahren Sturm, Leitungswasser und Feuer. Prüfen Sie hier gegebenenfalls Ihren Vertrag bzw. lassen Sie sich von Ihrem Versicherer bestätigen, dass Schutz besteht. 

Der Schutz lässt sich mit einer gesonderten Energieanlagen- oder Haustechnikversicherung auch bequem erweitern: Dann sind jegliche Gefahren versichert, denen Ihre Solaranlage ausgesetzt sein kann, wie Kurzschlüsse, Fehlbedienungen und auch der Ersatz für verlorene Einspeisevergütung bei defekter Anlage.

2. Da die Wohngebäudeversicherung Sache der Hauseigentümerin oder des Hauseigentümers ist, haben Sie als Mieterin oder Mieter keine eigene. Hier hilft eine aktuelle Hausratversicherung, denn in dieser wird Ihr Balkonkraftwerk auch dann mitversichert, wenn es am Haus der Vermieterin oder des Vermieters montiert wird. Wichtig dabei ist, dass Sie es auf eigene Kosten angeschafft haben, dass es nicht (dauerhaft) fest mit dem Gebäude verbunden ist und sich ohne Beschädigung wieder demontieren lässt. Gleiches gilt übrigens für Eigentümerinnen und Eigentümer einer Eigentumswohnung in einem Mehrfamilienhaus.
Da Solaranlagen noch eine relativ junge Technik sind, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Ihre Hausratversicherung auf einem aktuellen Stand ist. Lassen Sie sich gegebenenfalls von Ihrem Versicherer bestätigen, dass die Anlage mitversichert ist. 
 

 

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