„Zweites Leben“: Nach schwerem Unfall zurück auf die Harley

Wilde Mähne, schwarze Kleidung, Tattoos auf den Armen: Peter Kramer (69) sieht aus, als sei er eben erst von seiner Harley-Davidson gestiegen. Doch wenn er in letzter Zeit mal auf zwei Rädern unterwegs war, dann auf den Reifen seines Rollstuhls. Aus unserer Serie „Kundenträume“.

Veröffentlicht am 08.10.2025

Die ganze Geschichte als Video

Missgeschick mit bösen Folgen

Juni 2022. Als Peter Kramer im Krankenhaus erwacht, erschrickt er: Ein Gestänge verläuft von seinem Fuß bis zum Knie. Was ihn mindestens ebenso schmerzt, ist der Totalschaden seiner geliebten Harley-Davidson.

„Ich war auf der Rückfahrt von Schweden, hatte schon zwanzig Stunden auf dem Motorrad gesessen“, erinnert er sich. In den Kasseler Bergen passiert es: „In einer langen Autobahnbaustelle bin ich an eine Betonwand gekommen und gestürzt.“ Von der Fahrbahnmitte schleppt er sich zur Leitplanke. Dann der Filmriss.

Mit Prothese gehen lernen

In Bad Hersfeld wird der pensionierte Postbote operiert. Als er tags darauf den Fernseher einschaltet, läuft ein Motorradrennen. „Da dachte ich mir: Okay, es geht weiter.“ Zu dem Zeitpunkt ahnt der Harley-Fan nicht, dass noch vier weitere Operationen vor ihm liegen.

„Mein Fuß ist schwarz geworden, weil die Durchblutung nicht funktioniert hat.“ Kramer entscheidet sich, den Unterschenkel amputieren zu lassen. „Ich habe nicht lange überlegt, sondern gesagt: weg damit.“ Keine Zweifel, keine Zukunftssorgen, wie sich sein Leben durch die Amputation verändern würde? „Nein, ich habe keine negativen Gedanken gehabt.“

Customer Success Story: Kramer #Kundenträume

Typische Harley-Position: In der Physiotherapie macht sich Peter Kramer fit fürs Motorradfahren.

Sechs Wochen später erhält Peter Kramer seine Beinprothese und lernt in der Reha damit zu gehen. Sein optimistisches Naturell hilft ihm, die neue Situation zu akzeptieren. „Ich bin ein positiver Mensch“, sagt er. „Ich kämpfe immer weiter und erreiche mein Ziel – auch wenn es etwas länger dauert.“

Üben, üben, üben

Für den 69-Jährigen heißt es seitdem: zweimal pro Woche jeweils eine Stunde Physiotherapie für den Muskelaufbau und täglich üben, üben, üben. „Ich versuche, so oft wie möglich ohne Krücken zu laufen, und gehe viel spazieren.“ Durch das regelmäßige Training hat er schon große Fortschritte gemacht.

Gleich gegenüber von seiner Wohnung liegt ein großer Park – ideal für den Naturliebhaber. Auf seinen Streifzügen nimmt Peter Kramer oft das Handy aus der Tasche und macht Fotos von besonders schönen Pflanzen. Zuhause geht er mit einer Profi-Kamera zu Werk. Lieblingsmotiv? Der Vollmond. „Das Romantische liegt mir“, gesteht er schmunzelnd.

„Ich habe meinen Frieden“

Nur selten hat Peter Kramer so große Schmerzen, dass er eine Tablette einnehmen muss. „Für das, was passiert ist, bin ich relativ schmerzarm durchgekommen.“ Bei einem Wetterwechsel spürt er manchmal seine Prothese, doch insgesamt hat er sich gut damit arrangiert

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Auf der Prothese darf das Logo seiner Lieblingsmarke natürlich nicht fehlen.

Er versorgt sich komplett selbst, kauft ein, kocht und schafft es sogar, der Amputation gute Seiten abzugewinnen: „Obwohl ich meinen Unterschenkel verloren habe, hat sich mein Leben positiv entwickelt.“, berichtet Kramer. „Ich habe mich zum Beispiel von Menschen getrennt, die mir nicht gutgetan haben.“ Machtkämpfe und Rangeleien, wie sie im Biker-Milieu verbreitet sind, haben keinen Platz mehr in Kramers neuem Leben. „Jetzt habe ich meine Ruhe und meinen Frieden.“ 

Der Traum vom Cruisen

Auch wenn Peter Kramer kein Rebell (mehr) ist – seine Leidenschaft für das Motorrad und insbesondere für die Harley ist geblieben: die Beschleunigung, das Fahrgefühl, die Sitzhaltung, der Sound. „Auf einer Harley erlebt man die Landschaft ganz anders als im Auto. Man fährt nicht – man cruist“, schwärmt er. 

Wenn die Sehnsucht allzu groß wird, schaut Kramer sich Filme an, die er bei seinen Touren mit einer Action-Kamera aufgenommen hat: bei Urlauben in Kroatien, in Österreich am Faaker See oder zuhause im Odenwald.

„Ich war immer on the road“

Aufs Motorrad gekommen ist er schon als junger Mann. „Nach der Schule war ich acht Monate in Venezuela, wo meine Eltern damals lebten. Da habe ich das Motorradfahren kennengelernt“, erinnert sich Kramer. „Es war einfach toll, sonntags nach dem Frühstück eine Tour zu machen und danach an den Strand zu gehen. Ein Traum!“

Später war er als Postbote bei der Agentur für Arbeit beruflich meist mit dem Fahrrad unterwegs, privat jedoch am liebsten mit dem Motorrad. „Ich war immer on the road.“ Ob’s auch an den Genen liegt? Schon möglich, meint Peter Kramer. Sein Vater sei Kfz-Schlosser gewesen und habe amerikanische Fahrzeuge repariert – auch Harleys. „Da habe ich mich wohl infiziert.“ 

Harley-Club gibt Rückhalt

Seine erste Harley-Davidson kaufte Kramer 2004. In Mannheim entdeckte er die Werkstatt seines Vertrauens. Dafür ist kein Weg zu weit, denn „eine Harley bleibt nie, wie sie ist“, erklärt der Motorrad-Fan. „Es wird immer ein bisschen was umgebaut.“ 2007 trat er in den Harley-Davidson-Club ein. An der Wohnzimmertür hängt das Markenzeichen, seine Kutte. 

Customer Success Story: Kramer #Kundenträume

Peter Kramer und Rainer Weber, Berater bei SIGNAL IDUNA, verbindet ein freundschaftliches Verhältnis. Dazu gehören auch regelmäßige Treffen oder Video-Calls.

Die Biker aus dem Club standen Peter Kramer während der Genesung bei, sammelten sogar eine vierstellige Summe für ihn. „Und als ich zum ersten Mal nach meinem Unfall wieder zu einem Clubtreffen kam, bereiteten sie mir einen großartigen Empfang“, berichtet er gerührt. „Ich bekomme so viele Rückmeldungen aus dem Club, das ist einfach klasse.“

Hohe Summe aus der Unfallversicherung

Dass er mit seinem behindertengerechten Auto zum Harley-Club oder zur Physiotherapie fahren kann, ist für Peter Kramer ein Geschenk. „Durch mein Auto bin ich mobil und nicht mehr auf Freunde angewiesen.“

Möglich war die Anschaffung durch die Auszahlung aus seiner Unfallversicherung von SIGNAL IDUNA. Direkt nach seinem Unfall, erinnert Kramer sich, habe ein Mitarbeiter von SIGNAL IDUNA ihn besucht. „Er wollte wissen, wie ich zurechtkomme.“ Später habe sich eine andere Mitarbeiterin dafür eingesetzt, dass seine Invalidität höher eingestuft wurde als von der Unfallchirurgie vorgeschlagen. „Dafür bin ich sehr, sehr dankbar.“

Wie es ohne Unfallversicherung für ihn ausgesehen hätte? Peter Kramer weiß es nicht. Die stattliche Leistung aus der Versicherung ermöglicht ihm trotz der Einschränkungen ein freies, selbstbestimmtes Leben.


Doch was für ihn ebenso zählt, ist der gute persönliche Kontakt zu den Mitarbeitenden von SIGNAL IDUNA. Und so rührt er gerne – ungefragt – die Werbetrommel für seine Versicherung: „Ich rate allen, die Motorrad fahren: Geht zu SIGNAL IDUNA.“ Vom Motorradfahren abraten würde er indes niemandem.

Mit einem Bein auf zwei Rädern

„Selbst wenn ich gewusst hätte, dass mir so ein schwerer
Unfall passieren würde: Auf das Motorradfahren hätte ich nicht verzichtet“,
sagt Peter Kramer. Trotz des Unglücks schlägt sein Herz immer noch fürs Motorradfahren. 

In der Garage steht eine blitzblanke Harley-Davidson Fat Boy – seine Traummaschine. Dank der Zahlung aus seiner Unfallversicherung konnte sie so umgebaut werden, dass er sie trotz des Handicaps fahren kann. Verrückt? „Ich sehne mich danach, wieder Harley zu fahren.“

Customer Success Story: Kramer #Kundenträume

Die nagelneue Fat Boy steht schon in der Garage und wartet auf ihren ersten Einsatz.

Im Moment fühlt Kramer sich noch nicht sicher genug für das schwere Motorrad. Doch er ist zuversichtlich, dass sich das bald ändern wird – Physio und Training sei Dank. Die neue Montur liegt schon bereit. Und dann möchte er zum Nordkap, dem nördlichsten Punkt Europas. Denn Pläne dürfen scheitern, Träume nicht.

Über die Serie #Kundenträume

Mit dem Satz „Pläne dürfen scheitern, Träume nicht“ fangen viele Geschichten unserer Kundinnen und Kunden an. Denn das Leben hält manchmal unerwartete Wendungen bereit, die alles auf den Kopf stellen. Doch auch in stürmischen Zeiten bleiben tief verwurzelte Träume der Antrieb. Unsere Serie #Kundenträume zeigt inspirierende Menschen, die an ihren Wünschen festgehalten haben – selbst wenn der Weg nicht immer leicht war. #TräumLauter

Hinweis: Jede Geschichte ist einzigartig und erfordert eine separate Prüfung. Der hier gezeigte Fall beinhaltet kein Leistungsversprechen.

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