Hausmittel vs. Profi-Bleaching: Tipps für weißere Zähne

David Bläsing
7 Min. Lesezeit

Viele Menschen wünschen sich Zähne, die nicht nur gesund, sondern auch strahlend weiß sind. Doch nicht alle Tricks führen zum Erfolg. Wir erklären, was wirklich hilft, welche Bleaching-Versuche wahrscheinlich wirkungslos bleiben und mit welchen Hausmitteln Sie Ihren Zähnen sogar schaden können.

Veröffentlicht am 28. April 2022

Couple doing a morning hyginene together.

Kurzer Überblick

  • Es gibt viele Tipps und Tricks für weißere Zähne, doch nicht alle Methoden zur Zahnaufhellung sind sicher oder überhaupt wirksam. Lassen Sie sich am besten immer von Ihrer Zahnärztin oder Ihrem Zahnarzt beraten. 

  • Ein professionelles Bleaching ist am wirksamsten und sichersten. Der Effekt hält in der Regel mehrere Jahre.  

  • Hausmittel wie Natron oder Backpulver können die Zähne aufhellen, sind aber bei häufiger Anwendung schädlich. 

  • Wer wenig Rotwein, Kaffee, Tee und Tabak konsumiert, beugt einem schnelleren Verfärben der Zähne vor. 

Zähne aufhellen: Welche Methoden gibt es?

Mit zunehmendem Alter werden Zähne dunkler. Bestimmte Lebensmittel können den Zahnschmelz, das heißt die äußere Schicht der Zähne, mit der Zeit verfärben. Außerdem lagert sich auf den Zähnen Plaque ab, der sie gelb erscheinen lässt. Die moderne Zahntechnik bedient den Wunsch nach weißeren Zähnen daher mit einer Vielzahl an Produkten. Neben professionellen Bleaching-Methoden gibt es auch Hausmittel, die Zähne aufhellen können. Ein strahlend weißes Lächeln ist also nicht nur Hollywood-Stars vorbehalten.  

Dabei unterscheidet man zwischen zwei grundlegenden Arten der Zahnaufhellung:

  • Oberflächliche Aufhellung: Die Zähne werden mit milden Schleifmitteln bearbeitet, um Verfärbungen von den Außenflächen zu entfernen. Dadurch wird die darunter liegende Farbe sichtbar, die eigentliche Farbe der Zähne wird jedoch nicht wirklich verändert. Zur oberflächlichen Aufhellung zählen z. B. alle Hausmittel sowie Whitening-Zahnpasten.  

  • Intrinsische Aufhellung: Diese Art der Zahnaufhellung sollte vom Profi durchgeführt werden, denn hier werden starke Bleichmittel – in der Regel Wasserstoffperoxid – verwendet, um die Farbe des Zahnschmelzes langfristig zu verändern. Auch einige freiverkäufliche Whitening-Strips oder Gels verwenden dieses Bleichmittel, allerdings nur in sehr niedriger Konzentration. 

Der beste Tipp für weiße Zähne: Zwei Mal täglich putzen

Um es gleich vorwegzunehmen: Tägliches Zähneputzen ist das Wichtigste, um Ihre Zähne zum Strahlen zu bringen. Eine gewisse Zahnverfärbung ist zwar eine natürliche Alterserscheinung, lässt sich aber größtenteils auf die Ablagerung von Plaque zurückführen. 

Regelmäßiges Zähneputzen und die Verwendung von Zahnseide tragen dazu bei, dass Ihre Zähne lange weiß bleiben. Wenn Sie Ihre Zähne täglich putzen, reduzieren Sie die Bakterien im Mundraum und verhindern die Ablagerung von Plaque. Die beste Routine zur Mundhygiene umfasst: 

  • Mindestens zwei Mal am Tag Zähne putzen sowie 45 Minuten nach Mahlzeiten, die zuckerhaltige, säurehaltige oder stark industriell verarbeitete Lebensmittel enthalten 

  • Mindestens einmal am Tag Zahnseide verwenden 

  • Tägliche Reinigung der Zunge  

  • Regelmäßige Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis 

Und noch ein guter Tipp für weißere Zähne: Elektrische Zahnbürsten entfernen oberflächliche Verfärbungen von den Zähnen wirksamer als Handzahnbürsten. 

Was kann Whitening-Zahnpasta wirklich?

Um Ihrem Lächeln zusätzlichen Glanz zu verleihen, können Sie zahnaufhellende Zahnpasta benutzen. Sie verwendet milde Schleifmittel, die helfen, auch hartnäckige Flecken von der Zahnoberfläche zu entfernen. Whitening-Zahnpasten enthalten in der Regel eine Kombination von Wirkstoffen, die für einen gewissen Zeitraum für eine optische Aufhellung sorgen können. Halten Sie bei den aufgelisteten Inhaltsstoffen Ausschau nach diesen Begriffen: 

  • Karbamid- oder Wasserstoffperoxid 
  • Schleifmittel (u.a. Siliziumdioxid, Dicalciumphosphat, Calciumcarbonat, Natriummetaphosphat, Zirkoniumsilikat und Calciumpyrophosphat) 
  • Hydroxylapatit 
  • Aktivkohle 
  • Blue Covarine 

Das sollten Sie wissen: Whitening-Zahnpasten bleichen die Zähne nicht wirklich. Sie tragen lediglich Verfärbungen ab. Sie geben Ihren Zähnen so zwar den natürlichen Farbton zurück – das verspricht aber längst nicht ein strahlendes Werbelächeln à la Hollywood. 

So funktioniert das professionelle Bleaching

Um Ihre Zähne professionell aufzuhellen, gibt es mehrere Methoden. Das Prinzip hinter einem Zahnbleaching ist jedoch immer gleich: Alle verwendeten Substanzen setzen aktiven Sauerstoff frei, der in den Zahnschmelz eindringt und die im Zahnschmelz abgelagerten Pigmente entfärbt.  

Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt oder Ihrer Zahnärztin umfassend beraten, welches Bleaching für Sie in Frage kommt und welche Ergebnisse realistisch sind. Denn die Zahnaufhellung funktioniert beispielweise nicht bei Zahnersatz, Kronen oder Füllungen. Grundsätzlich sollte jeder Form des Bleachings eine professionelle Zahnreinigung vorausgehen, um Zahnstein und Verfärbungen gründlich zu entfernen und bessere Ergebnisse zu erzielen.

Home-Bleaching 

Für das Aufhellen der Zähne zu Hause nimmt Ihre Zahnärztin oder Ihr Zahnarzt einen Abdruck von Ihrem Gebiss, um eine passgenau Kunststoffschiene anzufertigen. Diese wenden Sie zusammen mit einem Bleichgel über einen bestimmten Zeitraum – in der Regel einige Wochen – regelmäßig an. Je nach angewendetem Verfahren werden die Schienen entweder über Nacht getragen und für einige Stunden am Tag. Das Ergebnis hält bei korrekter Anwendung etwa ein bis zwei Jahre. 

Bleaching in der Zahnarztpraxis 

Für ein schnelleres Ergebnis können Sie Ihre Zähne auch direkt in der Zahnarztpraxis aufhellen lassen. Bei dieser Behandlung wird ein Schutzgel auf das Zahnfleisch und ein hochkonzentriertes Bleichmittel auf die Zähne aufgetragen. Um die Wirkung des Mittels zu erhöhen, verwenden einige Zahnarztpraxen auch ein spezielles UV-Licht, das den Aufhellungsprozess beschleunigt. In diesem Fall spricht man vom Power-Bleaching. Eine Sitzung dauert hier nicht länger als 30 Minuten. Für das gewünschte Ergebnis sind jedoch – vor allem bei stark verfärbten Zähnen – oft mehrere Sitzungen notwendig. Diese Methode ist am wirksamsten und der Effekt kann bis zu fünf Jahre anhalten.  

Die Kosten für ein professionelles Bleaching liegen zwischen 250 und 600 Euro. Inzwischen gibt es verschiedene Versicherungen, die diese Kosten über einen speziellen Tarif der Zahnzusatzversicherung abdecken.

Auch ein Zahnarzt-Bleaching birgt Risiken 

Als Profi kann Ihre Zahnärztin oder Ihr Zahnarzt mit deutlich höher konzentrierten Bleichmitteln arbeiten, als in freiverkäuflichen Produkten enthalten sind. Zu möglichen Nebenwirkungen zählen eine vorübergehende Überempfindlichkeit der Zähne oder Reizungen des Zahnfleischs. In Bezug auf Power-Bleachings mit UV-Licht oder Lasern gibt es auch Befürchtungen, dass die Erwärmung die Nerven der Zähne schädigen kann.

Zahnbleaching selber machen: Diese drei Hausmittel können helfen

1. Ölziehen kann für hellere Zähne sorgen

Ölziehen ist ein traditionelles Mittel zur Verbesserung der Mundgesundheit. Es entstammt der indischen Heilkunst Ayurveda und wird morgens – noch vor dem Frühstück oder Zähneputzen – durchgeführt. Zwar gibt es bislang keine Studien, die einen aufhellenden Effekt wissenschaftlich dokumentieren. Dass tägliches Ölziehen die Bakterien im Mund reduziert und das Zahnfleisch kräftigt, ist jedoch nachgewiesen. Es hilft außerdem, Bakterien aus dem Mund zu entfernen, die eine Ursache für Verfärbung sein können. Im Gegensatz zu anderen Methoden der Zahnaufhellung kommen Ihre Zähne nicht mit Säure oder Schleifmitteln in Kontakt, die den Zahnschmelz angreifen.  

So funktioniert‘s:

Traditionell wird zum Ölziehen reines Sesamöl verwendet. Sie können aber auch Sonnenblumenöl, Leinöl und Kokosöl verwenden. Außerdem finden Sie im Handel inzwischen spezielle Mundzieh-Öle. Achten Sie darauf, ein kaltgepresstes, natives Öl zu verwenden – idealerweise in Bio-Qualität. Nehmen Sie einen Esslöffel Öl in den Mund und ziehen Sie das Öl 15 bis 20 Minuten im Mund zwischen den Zähnen hin und her. So werden angesammelte Bakterien im Öl gebunden. Spucken Sie das Öl anschließend in ein Taschentuch oder eine Serviette und entsorgen Sie es im Hausmüll. 

Wichtiger Hinweis: Ölziehen ersetzt das tägliche Zähneputzen nicht! Betrachten Sie es als zusätzliche Maßnahme, um Ihre Zähne zu pflegen und lange gesund zu halten.  

2. Zähne bleichen mit Backpulver, Natron & Co.

Backpulver und Natron kommen häufig als Hausmittel gegen vergilbte Zähne zum Einsatz. In Verbindung mit Wasser bilden sie Natriumcarbonat, das Sie auch in handelsüblichen Whitening-Zahnpasten finden. Sie können die Paste jedoch auch selbst herstellen:

  • Mischen Sie zwei Teelöffel Wasser mit einem Teelöffel Backpulver oder Natron. 
  • Tauchen Sie Ihre Zahnbürste in diese Mischung. 
  • Putzen Sie Ihre Zähne wie gewohnt. 

Backpulver ist ein vergleichsweises mildes Schleifmittel, das dazu beitragen kann, oberflächliche Verfärbungen auf Ihren Zähnen zu entfernen. Es ist einfach in der Anwendung und ungiftig, dennoch sollten Sie wissen, dass es den Zahnschmelz angreifen kann. Bleichen Sie also nicht zu häufig mit Backpulver oder Natron. Sollten Ihre Zähne nach der Behandlung schmerzempfindlich reagieren, sollten Sie von dieser Art der Zahnaufhellung lieber die Finger lassen. 

3. Diese Obstsorten helfen gegen verfärbte Zähne

Eine Ernährung mit viel Obst und Gemüse ist gut für den Körper. Das schließt auch Ihre Zähne ein. Allein der regelmäßige Verzehr von rohem Gemüse hilft dabei, Plaque abzureiben und Ihre Zähne heller aussehen zu lassen. Zwei der Früchte, die Zähne angeblich aufhellen, sind Ananas und Erdbeeren. Das in der Ananas enthaltene Enzym Bromelain kann helfen, Flecken zu entfernen. Erdbeeren wiederum enthalten Apfelsäure, die dafür bekannt ist, dass sie Verfärbungen auf den Zähnen reduziert und sie weißer erscheinen lässt. 

Achten Sie außerdem auf ausreichende Kalziumzufuhr in Ihrer Ernährung. Ein Teil der Zahnverfärbungen wird dadurch verursacht, dass der Zahnschmelz dünner wird und das darunter liegende Dentin freilegt. Dentin, auch Zahnbein genannt, ist ein knochenähnlicher Bestandteil des Zahninneren und von Natur aus eher gelblich. Alles, was Sie tun, um den Zahnschmelz zu stärken, trägt daher auch dazu bei, dass Ihre Zähne strahlend weiß bleiben.

Zahnbleaching zu Hause: Das sollten Sie besser lassen

  • Apfelessig: Apfelessig ist ein extrem säurehaltiges Naturheilmittel, das gute Probiotika enthält, die die Darmgesundheit fördern können. Allerdings ist es keine gute Idee, die Zähne mit Apfelessig aufzuhellen. Er baut den Zahnschmelz ab, verursacht empfindliche Zähne und kann sogar zu Karies führen.
  • Meersalz: Während milde bis mäßige Schleifmittel zum Aufhellen der Zähne hilfreich sind, zerkratzt Meersalz Ihre Zähne, wenn es auf den Zahnschmelz gerieben wird. Daher bitte nicht zum Bleichen der Zähne verwenden.
  • Whitening-Mundwasser: Das Spülen mit einer Wasserstoffperoxid-Mundspülung wird Ihre Zähne nicht aufhellen. Bleichmittel müssen mehrere Minuten oder länger auf den Zahn einwirken, damit sie zu weißeren Zähnen führen. Außerdem schädigen Wasserstoffperoxid- oder andere antibakterielle Mundspülungen langfristig die Mundgesundheit. 

Gilt auch für weiße Zähne: Vorsorge ist besser als Nachsorge

Menschen haben von Natur aus unterschiedlich helle Zähne. Auch dass Zähne mit zunehmendem Alter vergilben, ist völlig natürlich. Es gibt jedoch einige Dinge, die diesen Prozess stark beschleunigen. So sind beispielsweise Kaffee oder Rotwein berüchtigt dafür, die Zähne zu verfärben. Eine zuckerreiche Ernährung fördert das Wachstum von Streptococcus mutans, einer Bakterienart, die Plaque und Zahnfleischentzündung verursacht. Zudem begünstigt ein hoher Zuckergehalt die Bildung von Säure. Das wiederum führt dazu, dass der Zahnschmelz verloren geht und sich Ihre Zähne schneller verfärben. Auch Tabakprodukte lassen die Zähne vorzeitig gelb werden. 

Fazit: Zähne bleichen besser nur beim Profi

Zusammenfassend kann man sagen, dass es inzwischen sehr gute und auch sichere Möglichkeiten gibt, die den Traum von weißen Zähnen wahr werden lassen. Die besten Erfolge erzielt dabei zweifellos ein Bleaching, dass Sie in der Zahnarzt-Praxis durchführen lassen. Das hat seinen Preis, hält aber auch am längsten und ist für die Zähne langfristig am schonendsten. Kosmetika wie spezielle Zahnpasta oder Whitening-Strips kommen an diesen Effekt ebenso wenig heran wie Hausmittel. Am Anfang sollte jedoch immer eine Beratung stehen, denn Füllungen oder Kronen im frontalen Bereich lassen sich nicht bleichen.

Über den Autor

Marketing Spezialist
David Bläsing

David Bläsing ist Marketingmanager bei SIGNAL IDUNA und Spezialist für Personen­versicherungen. Im Ratgeber widmet er sich insbesondere Fragen rund um Altersvorsorge, Einkommensschutz und Kranken­versicherungen. In seiner Freizeit ist er beim Wandern und Bergsteigen gern in luftigen Höhen unterwegs. Außerdem ist der junge Familienvater begeisterter Segler.

David Bläsing

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