Osteopathie: Was zahlt die Krankenkasse?

Osteopathie und Chiropraktik können Ihr Körpergefühl mit wenigen Handgriffen spürbar verbessern. Besonders Osteopathie erfreut sich bei Versicherten wachsender Beliebtheit. Doch übernehmen Krankenkassen die Kosten?

David Bläsing
Veröffentlicht am 16.09.2025
4 Min. Lesezeit

Kurzer Überblick

  • Osteopathie und Chiropraktik werden häufig bei Rücken-, Gelenk- und Muskelbeschwerden sowie Kopfschmerzen eingesetzt. 
  • Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) übernimmt Osteopathie nicht immer und meist anteilig.
  • Leistungen bei einer Chiropraktikerin oder einem Chiropraktiker erstatten gesetzliche Krankenkassen in der Regel nicht.
  • Viele private Krankenversicherungen (PKV) erstatten die Kosten von Osteopath und Chiropraktiker ganz oder teilweise – teils sogar ohne ärztliche Verordnung.

Was ist Osteopathie?

Osteopathie ist ein ganzheitliches Behandlungsverfahren, das ausschließlich mit den Händen durchgeführt wird. Osteopathinnen und Osteopathen betrachten den ganzen Körper als ein zusammenhängendes System, dessen Bereiche miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen:

  • Die parietale Osteopathie behandelt den Bewegungsapparat mit Knochen, Gelenken und Muskeln (z. B. bei Rückenschmerzen oder Sportverletzungen).
  • Die viszerale Osteopathie unterstützt innere Organe (etwa bei Menstruationsbeschwerden oder Verdauungsproblemen).
  • Die kraniosakrale Osteopathie umfasst sanfte Techniken für Kopf, Wirbelsäule und Nervensystem (besonders bei Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Stress)

Die Muskeln, Knochen und Organe im Körper sind über das Bindegewebe, die Faszien, miteinander vernetzt. Aus Sicht der Osteopathie können Blockaden in den Faszien an einer bestimmten Stelle zu Beschwerden an ganz anderer Stelle führen.

Durch gezielte Handgriffe spüren Osteopathinnen und Osteopathen solche Blockaden und Spannungen auf, lösen sie, verbessern die Beweglichkeit und regen die Selbstheilungskräfte des Körpers an.

Abgrenzung zur Chiropraktik: Die Chiropraktik fokussiert sich auf Wirbelsäule und Nervensystem. Mit schnellen, präzisen Griffen sollen Bewegungseinschränkungen (Blockaden) gelöst, Fehlstellungen korrigiert und Nerven entlastet werden. Die Osteopathie hingegen verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und bezieht auch Muskeln, Organe und Faszien in die Behandlung ein. Osteopathie sucht weniger die punktuelle Korrektur, sondern die übergreifenden Ursachen von Beschwerden.

Osteopathie: Was zahlt die gesetzliche Krankenversicherung (GKV)?

Viele Versicherte fragen sich: Osteopathie – welche Krankenkasse zahlt das? Tatsächlich übernehmen einige gesetzliche Krankenkassen mittlerweile anteilig die Kosten für osteopathische Behandlungen ihrer Versicherten. Die genaue Höhe variiert von Kasse zu Kasse, da es sich um eine Satzungsleistung handelt. Viele erstatten zwischen 20 und 60 Euro pro Sitzung für durchschnittlich drei bis sechs Behandlungen im Kalenderjahr. Alternativ nennen Krankenkassen hier auch einen maximalen Anteil von 80 Prozent der Kosten, die sie übernehmen. 

Auch beim maximalen jährlichen Zuschuss gibt es Unterschiede. Hier variieren die Krankenkassen von 90 bis 400 Euro Erstattung pro Jahr. Erfragen Sie bei Ihrer Krankenkasse am besten die genauen Konditionen der Kostenübernahme.

Osteopathie: Was zahlt die private Krankenversicherung (PKV)?

Wer in einer privaten Krankenversicherung (PKV) versichert ist, kann bei Osteopathie-Behandlungen meist deutlich umfassendere Leistungen in Anspruch nehmen als in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).

In der PKV können Sie sich versichern, wenn Sie zu den höherverdienenden Arbeitnehmenden gehören, deren Einkommen die Jahresarbeitsentgeltgrenze übersteigt – 2025 liegt diese bei 73.800 Euro brutto im Jahr.

Auch Selbstständige, Freischaffende und Studierende können sich privat versichern.

Bei SIGNAL IDUNA stehen PKV-Kundinnen und -Kunden für Heilpraktiker- und naturheilkundliche ärztliche Behandlungen (auch Osteopathie) je nach Tarif bis zu 2.250 Euro pro Jahr zur Verfügung. Diese sogenannte Budgetleistung können Sie flexibel einsetzen, zum Beispiel für osteopathische Behandlungen oder kombiniert mit anderen naturheilkundlichen Angeboten.

Während die GKV oft nur wenig zahlt, übernimmt die PKV ein Vielfaches der Kosten. Außerdem haben Sie mehr Freiheit bei der Wahl Ihrer Behandlerinnen und Behandler.

Osteopathie: Was zahlt die ambulante Zusatzversicherung?

Wer gesetzlich krankenversichert ist, muss bei Osteopathie-Behandlungen tief in die Tasche greifen – es sei denn, er sichert sich zusätzliche Leistungen über eine ambulante Krankenzusatzversicherung. Mit dem Tarif AmbulantPLUS von SIGNAL IDUNA erhalten GKV-Versicherte bis zu 80 Prozent der Kosten (maximal 750 Euro pro Kalenderjahr) für Osteopathie- oder Heilpraktiker-Behandlungen zurück.

Beispiel: Zehn Sitzungen Osteopathie kosten insgesamt 700 Euro. AmbulantPLUS-Versicherte erhalten eine Erstattung von 80 Prozent, also 560 Euro. Der Eigenanteil reduziert sich damit auf nur 140 Euro. Für eine 30-jährige Person gibt es diesen Schutz bereits ab 19,93 Euro im Monat.

Ein Vorteil der Zusatztarife von SIGNAL IDUNA ist, dass es keine Wartezeit gibt. Wir erstatten Kosten für osteopathische und chiropraktische Behandlungen sofort nach Versicherungsbeginn.

Fazit

Der ganzheitliche Behandlungsansatz der Osteopathie kann bei vielfältigen Beschwerden wirkungsvoll unterstützen. Die Chiropraktik setzt dagegen einen besonderen Schwerpunkt und konzentriert sich auf die Wirbelsäule als Schaltstelle des Körpers.

Da die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten für diese Verfahren nur teilweise übernimmt, müssen viele Betroffene einen Großteil selbst tragen.

Mit einer ambulanten Zusatzversicherung von SIGNAL IDUNA sichern Sie sich deutlich bessere Leistungen und reduzieren Ihren Eigenanteil spürbar. So profitieren Sie von modernen Behandlungsmethoden – ohne unnötige finanzielle Belastung.

Fragen und Antworten

Sie arbeiten ausschließlich mit den Händen, um Blockaden und Verspannungen zu lösen und Beweglichkeit zu verbessern. Die ganzheitliche Behandlung setzt auf sanfte Techniken, die mobilisieren, die Durchblutung fördern und Selbstheilungskräfte anregen.

Osteopathie kann beispielsweise bei Kopfschmerzen, Verspannungen, Gelenkbeschwerden, Verdauungsproblemen, Rückenschmerzen oder stressbedingten Beschwerden helfen.

Die Kosten für eine osteopathische Sitzung liegen zwischen 60 und 150 Euro. Abhängig vom Beschwerdebild können mehrere Sitzungen erforderlich sein.

Über den Autor

David Bläsing

Spezialist für Krankenversicherungen

David Bläsing ist Marketingmanager bei SIGNAL IDUNA und Spezialist für Personenversicherungen. Im Ratgeber widmet er sich insbesondere Fragen rund um Altersvorsorge, Einkommensschutz und Krankenversicherungen. In seiner Freizeit ist er beim Wandern und Bergsteigen gern in luftigen Höhen unterwegs. Außerdem ist der junge Familienvater begeisterter Segler.

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