Mit dem Rad unterwegs? Aber sicher.

Lars Schliewe
10 Min. Lesezeit

Alles was Sie wissen müssen, um für den Straßenverkehr perfekt gewappnet zu sein

Veröffentlicht am 01. Juli 2021

Ampel und Fahrrad vor dem Brandenburger Tor

Bevor es losgeht

Zugegeben, jetzt geht es mal ein bisschen ernster zur Sache. Aber das Thema Sicherheit im Straßenverkehr liegt uns einfach ganz besonders am Herzen. Also am besten aufmerksam weiterlesen – denn auch wenn Ihnen als versiertem Radfahrer Vieles selbstverständlich erscheint, ist es wichtig, das Wissen hin und wieder ein wenig aufzufrischen. Und manche Regeln sind selbst Radfahrern, die schon seit Jahren im Straßenverkehr unterwegs sind, gar nicht so bewusst.

Diese Verkehrsregeln sind das A und O für alle Radfahrer

Wenn Sie mit Ihrem Fahrrad, E-Bike oder Pedelec am Straßenverkehr teilnehmen, müssen Sie sich grundsätzlich an dieselben Regeln halten wie Autofahrer. Die Straßenverkehrsordnung gibt diese ganz klar vor und wie der Bußgeldkatalog zeigt, kann es richtig teuer werden, sollte man die Verkehrsregeln missachten. Falls streckenweise gesonderte Regeln gelten, sind diese mit einem Fahrradverkehrszeichen gekennzeichnet. Ist beispielsweise an einem Radweg ein Fahrradschild angebracht, müssen Radfahrer diesen auch benutzen. Fehlt eine entsprechende Beschilderung, sollten Sie auf der Straße fahren – und zwar hintereinander.

Die wichtigsten Regeln auf einem Blick:

  • Überholen: Wenn Sie Radfahrer oder Fußgänger überholen, wahren Sie immer einen ausreichenden Seitenabstand und klingeln Sie vor dem Überholmanöver.
  • Geschwindigkeit: Passen Sie Ihr Tempo den jeweiligen Verkehrsbedingungen an und halten Sie sich beispielsweise in Spielstraßen an die gegebene Höchstgeschwindigkeit.
  • Handzeichen: Geben Sie rechtzeitig ein unmissverständliches Handzeichen, wenn Sie die Spur wechseln oder abbiegen möchten und achten Sie auf den nachfolgenden Verkehr.
  • Volle Aufmerksamkeit: Tragen Sie keine Kopfhörer mit lauter Musik, schauen Sie nicht aufs Handy – Ihre Sicht und Ihr Gehör dürfen im Straßenverkehr nicht beeinträchtig sein. Achtung bitte: Die Polizei hält immer wieder gezielt nach Radfahrern Ausschau, die sich nicht an diese Regel halten und dann wird ein Bußgeld fällig.
  • Auch tabu: Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass man sich während des Radfahrens nicht an ein Fahrzeug hängen darf – ebenso wie freihändiges Fahren ist auch dies verboten.

 

Hätten Sie’s gewusst? Auch diese Regeln gelten im Straßenverkehr:

  • Beachten Sie das Rechtsfahrgebot. Wer auf der Straße oder auf dem Radweg links fährt und erwischt wird, muss 15 Euro Strafe zahlen.
  • Vorfahrt bis zur Ampel erlaubt: Es ist absolut legal, wenn Sie an einer roten Verkehrsampel bei stehendem Verkehr rechts an den Autos vorbeifahren bis zur Ampel. Doch dürfen auch Sie keine rote Ampel überfahren, sonst erwartet Sie eine Strafe von bis zu 100 Euro.
  • Auch für Radfahrer gilt: Kein Alkohol am Lenkrad! Schon mit 0,3 Promille im Blut kann es richtig teuer werden, wenn es zu einem Unfall kommt.
  • Was tun in Einbahnstraßen? Hier dürfen Sie nur dann in der Gegenrichtung fahren, wenn dies durch ein zusätzliches Verkehrsschild erlaubt wird. 
  • Bitte Licht an. Beim Fahren ohne Licht oder mit defektem Licht wird ein Bußgeld von 20 Euro fällig. Schließlich ist sehen und gesehen werden im Straßenverkehr besonders wichtig.
Eine Frau in einem hellgrünen Hemd und schwarzen Handschuhen rückt ihren schwarzen Fahrradhelm zurecht und schaut dabei nach oben. Das Bild fängt einen Moment der Vorbereitung ein, bevor sie zu einer Fahrradtour aufbricht.

Die verkehrssichere Fahrradausstattung

Die Straßenverkehrsordnung bestimmt auch, welche Ausstattung ein Fahrrad mitbringen muss. Mit einem verkehrssicheren Rad senken Sie nicht nur das Unfallrisiko, Sie umgehen auch hohe Bußgelder, die drohen, wenn man mit einem nur unzureichend ausgestatteten Fahrrad unterwegs ist und dabei erwischt wird.

Achten Sie deshalb unbedingt auf folgende Ausstattungsmerkmale: 

  • Vorder- und Rückradbremse: Jedes Rad braucht ein voneinander unabhängiges Bremssystem.
  • Gut hörbare Klingel: Damit können Sie in brenzligen Situationen schnell auf sich aufmerksam machen.
  • Ganz viel Licht: Eine Lampe vorne, ein roter Rückstrahler, ein roter Reflektor hinten und vier Reflektoren an Reifen oder Speichen sorgen für klare Sichtverhältnisse.
  • Trittsichere Pedale: Mit rutschfester Beschichtung und je zwei Pedalreflektoren sind Sie im grünen Bereich.

Soweit das Mindestmaß an verkehrssicherer Fahrradausstattung – doch natürlich gibt es noch weiteres Sicherheitszubehör für Ihr Bike, mit dem Sie sich für den Straßenverkehr optimal rüsten können: Ein Kettenschutz verhindert, dass sich die Hose in den Speichen verfängt. Ein Gepäckträger mit Korb oder Fahrradtasche garantiert den sicheren Transport Ihrer Einkäufe. Ein gut gepolsterter Sicherheitslenker kann nützlich sein, um einen Sturz besser abfedern – außerdem bietet er bestmöglichen Komfort. Und last but not least kann ein perfekt sitzender Fahrradhelm bei einem Unfall vor gefährlichen Kopfverletzungen schützen und tatsächlich Leben retten. Auch wenn in Deutschland aktuell keine Helmpflicht besteht, ist das Tragen eines Helms also absolut empfehlenswert.

Fahrradkleidung für mehr Sichtbarkeit

Der diesige Herbstnebel, ein stockdunkler Wintermorgen, der Platzregen im Sommer – das ganze Jahr über können Witterungsverhältnisse auftreten, bei denen man Sie als Radfahrer im Straßenverkehr nur ganz schlecht sieht. Mit zusätzlichen Reflektoren an Jacke und Hosenbein können Sie dem schnell und kostengünstig entgegenwirken. Damit Sie längere Radtouren oder den täglichen Fahrradweg zur Arbeit uneingeschränkt genießen können, empfiehlt es sich auch, in eine gute Fahrradkleidung zu investieren.

So sind Sie bei Wind und Wetter auf dem Bike optimal gekleidet:

  • Das Zwiebelprinzip: Am Anfang ist Ihnen kalt und nach ein paar Kilometern kommen Sie ins Schwitzen – ziehen Sie deshalb mehrere Schichten übereinander, die Sie bei Bedarf schnell ausziehen können. Außerdem wird Ihre Körpertemperatur durch übereinander getragene Kleidungsstücke besser reguliert.
  • Die Fahrradjacke: Mit einer wetterfesten und atmungsaktiven Jacke sind Sie immer gut unterwegs – sie hält Wind und Regen ab, unterstützt die natürliche Atmung des Körpers und vermeidet einen Hitzestau.
  • Gute Fahrradhandschuhe: Damit haben Sie nicht nur den optimalen Grip und rutschen nicht vom Lenker, die empfindlichen Hände sind auch vor Wind und Kälte geschützt.
  • Stabiles Schuhwerk: Je rutschfester die Sohle, desto besser können Sie in die Pedale treten. Außerdem verteilt sich so der Druck angenehm über den ganzen Fuß.

Das Wichtigste zum Schluss

Jetzt heißt es volle Fahrt voraus ins nächste Fahrradvergnügen! Denn wenn man sicher, konzentriert und achtsam durch die Stadt radelt, darf auch die Freude an der Bewegung nicht zu kurz kommen.

Über den Autor

Chapter Lead Marktmanagement Exklusivvertrieb
Lars Schliewe

Lars Schliewe arbeitet im Produktmarketing der SIGNAL IDUNA und ist Experte für alle Fragen rund um Hausrat- und Haftpflicht­versicherung. In seiner Freizeit geht er gern Klettern und Wandern. Außerdem interessiert sich der Familienvater leidenschaftlich für Fußball.

Lars Schliewe

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