Kinderleicht sparen – so geht’s: 10 Tipps für Familien

Von der Windel bis zur eigenen Wohnung kosten Kinder eine Menge Geld. Wie können Familien sparen und dennoch Spaß haben? Wie lässt sich trotz knapper Kasse für die Zukunft vorsorgen? Praktische Spartipps sowie Infos rund um Taschengeld und wichtige Versicherungen für Kinder finden Sie in unserem Ratgeberartikel. 

David Bläsing
Veröffentlicht am 28.05.2025
5 Min. Lesezeit

Windeln, Klamotten und Vorsorge: So entlasten Sie die Familienkasse

Kinder bereichern das Leben. Sie schenken Liebe und unzählige Glücksmomente. Nur leider wächst mit jedem neuen Familienmitglied auch das Loch im Portemonnaie der Eltern. Mit diesen zehn einfachen Tricks können Sie bei Kleidung, Vorsorge und Co. gezielt Geld sparen. 

1. Secondhand statt neu

Kinder, wie die Zeit vergeht: Der süße Strampler ist nach vier Wochen schon zu klein, das Lieblings-Puzzle des Kitakindes auf einmal „was für Babys“. Da kommen Mütter und Väter kaum noch hinterher. Vor allem Kleidung von Babys und Kleinkindern ist oft kaum getragen, bis der nächste Wachstumsschub schon wieder zum Aussortieren zwingt. Ähnlich ist es bei Fahrzeugen wie Roller, Lauf- oder Fahrrad. Denn im Gegensatz zum Kind wächst der fahrbare Untersatz leider nicht mit. Was tun?

  • Stöbern Sie auf Flohmärkten oder Online-Plattformen wie Vinted oder Momox nach passender gebrauchter Kleidung für Ihren Nachwuchs. Dort finden Sie sogar Markenkleidung zum kleinen Preis. Ein weiterer Vorteil: Weil Textilien aus zweiter Hand schon mehrfach gewaschen sind, enthalten sie deutlich weniger Schadstoffe als Neuware. 

  • Gebrauchtes, gut erhaltenes Spielzeug vom Tretroller bis zum Trampolin finden Sie zum Beispiel online unter kleinanzeigen.de – für wenig Geld oder sogar kostenlos. Denn viele Eltern sind froh, wenn sie in ihrem Keller oder auf dem Dachboden Platz schaffen können.

  • Klamotten, Spiele und Kinderfahrzeuge können Sie auch wunderbar im Freundes- und Familienkreis tauschen. Wenn es in Ihrem direkten Umfeld keinen Nachwuchs gibt, erkundigen Sie sich nach entsprechenden Tauschbörsen oder -partys in Ihrer Nähe. Das Prinzip: Alle bringen gut erhaltene, ausgediente Sachen mit und dürfen sich im Gegenzug kostenlos bedienen.

 

Besser für die Umwelt

Gut zu wissen: Der Verzicht auf Neuware entlastet nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Millionen Tonnen Kleidung landen auf Mülldeponien oder werden verbrannt. Die Produktion von Kleidung und Spielzeug verbraucht viel Energie und Wasser, außerdem gelangen dabei oft Chemikalien und Mikroplastik in Böden und Gewässer. 

2. Lesestoff für lau

Ihr Kind ist eine Leseratte? Was gibt es Schöneres! Für regelmäßigen Nachschub müssen Sie nicht die Buchhandlung leer kaufen. In der Bücherei finden Sie ein großes Angebot an Büchern für alle Altersstufen – zum Vorlesen, Selbstlesen und sogar interaktive Lernbücher mit Digitalstift, die ziemlich teuer sind. Darüber hinaus gibt es oft eine reiche Auswahl an Spielen, manchmal sogar die beliebten Tonie-Figuren, es gibt Puzzles, Filme, Hörbücher und Zeitschriften. Ein Büchereiausweis ist in manchen Städten für Kinder kostenlos, oft gibt es einen günstigen Familientarif. 

Weniger ist mehr

Natürlich ist es schön, einige Lieblingsbücher zuhause im Regal zu haben, zum Beispiel die Bücher von Erich Kästner, die Papa als Kind so geliebt hat. Oder das dicke Märchenbuch, das Oma zur Geburt geschenkt hat. Aber viele Bücher werden nach kurzer Zeit zu Staubfängern.

Bücherschränke im öffentlichen Raum sind ebenfalls eine gute Quelle für Lesestoff. Auch hier herrscht das Prinzip „Geben und Nehmen“. Je nach Umfeld finden sich mal mehr, mal weniger Kinderbücher darin. Es lohnt sich, regelmäßig vorbeizuschauen.

3. (Freizeit-)Spaß haben und sparen

Ein Tag im Freizeitpark mit der ganzen Familie, und schon ist eine halbe Monatsmiete weg. Auch Ausflüge in den Zoo oder in die Kletterhalle gehen ordentlich ins Geld. Mit ein bisschen Fantasie und Vorbereitung lässt sich die Freizeit mit Kindern deutlich günstiger und ebenso vergnüglich gestalten:

  • Informieren Sie sich über kostenlose Freizeitmöglichkeiten für Familien in Ihrer Nähe: Vielleicht gibt es einen tollen Abenteuerspielplatz oder eine Halfpipe-Anlage, oder es findet eine Mitmachaktion oder ein kostenloser Museumstag statt. Schauen Sie auf die Internetseite Ihrer Stadt, fragen Sie bei Familienzentren oder anderen Anlaufstellen für Familien in Ihrer Umgebung.

  • Werden Sie selbst aktiv und planen Sie mit anderen Eltern und Kindern zusammen ein Tischtennisturnier im Park, einen Sandburgen-Bauwettbewerb auf dem Spielplatz oder was auch immer Ihnen einfällt und allen Spaß macht.

  • Kinder lieben Naturerlebnisse. Der Wald ist ein idealer Ort, um Pflanzen und Tiere zu erleben, um zu klettern, zu balancieren, im Matsch zu spielen oder an einem Bach Dämme zu bauen. Tipps für Ihr Wald-Abenteuer finden Sie online beim WWF

  • Was auch immer Sie unternehmen: Denken Sie an die Verpflegung und packen Sie ein leckeres Picknick und Getränke ein. Es darf auch etwas Süßes dabei sein. Dann können Sie den Pizzastand und die Eisdiele links liegen lassen und sparen eine Menge Geld.

  • Denken Sie an besondere Erlebnisse aus Ihrer Kindheit und schaffen Sie für Ihren Nachwuchs ebensolche Marmeladenglas-Momente. Ob es das Stockbrotbacken an der Feuerstelle ist, die Nachtwanderung oder die Fährte aus Bonbons im Wald – ein bisschen Mühe beim Vorbereiten lohnt sich!

  • Last but not least: Fragen Sie Ihr Kind, was es gerne mal mit Ihnen machen würde. Denn das Wichtigste ist nicht eine besonders ausgefallene Aktion, sondern dass Sie eine schöne Zeit miteinander verbringen. 

4. Familienrabatte nutzen

Eltern haben höhere Ausgaben und oft geringere Einkünfte als zum Beispiel Doppelverdienende ohne Nachwuchs. Gut, dass es für Familien besondere Vergünstigungen und Rabatte gibt. Also: Augen auf und sparen!

  • Sie und Ihr Nachwuchs bewegen sich gern? Sportvereine bieten ein breit gefächertes Angebot für alle Altersgruppen. Der Jahresbeitrag für die Familie ist meist unschlagbar günstig.

  • Ob Schwimmbad, Museum oder Zoo: Fragen Sie an der Kasse nach einem Familienticket. Oft gibt es auch für Mutter oder Vater plus Kind bereits Nachlässe. Halten Sie zudem einen Nachweis für das Geburtsdatum Ihres Kindes bereit. Denn oftmals genießen kleinere Kinder unter drei freien Eintritt.

  • Planen Sie Ihre Aktivitäten sorgfältig: Manchmal gibt es Familientage mit besonders günstigem Eintritt und speziellen Programmen für Kinder und Eltern. Ins Kino kommen Familien montags oder dienstags oft wesentlich günstiger als am Wochenende. 

  • Ihre Kinder sind schon älter? Dann ist das Handy wahrscheinlich ebenso ein Thema wie aktuelle Musik. Ob Mobilfunk oder Musik-Streaming: Bei vielen Anbietern gibt es spezielle Familientarife.

5. Selbst machen statt kaufen

Vom Komplettprogramm für den Kindergeburtstag bis zum Rundum-sorglos-Paket für den ersten Schultag: Es gibt fast kein Angebot rund ums Kind, das es noch nicht gibt. Zum Glück muss man nicht jeden Trend mitmachen. Ob Speise oder Spielzeug: Selbstmachen ist meist günstiger und auf jeden Fall individueller. Hier ein paar Beispiele:

  • Den Babybrei müssen sie nicht in Gläschen kaufen und nach Hause schleppen. Sie können ihn aus wenigen Zutaten im Mixer selbst zubereiten und portionsweise einfrieren. Einfache und gesunde Rezepte gibt es zum Beispiel auf dem Blog von Natalie Wiese

  • Für den Kindergeburtstag muss es keine reich dekorierte Torte vom Bäcker sein. Ein klassischer Marmorkuchen oder Muffins sind bei Kindern oft sogar beliebter und kosten weder viel Zeit noch Geld.

  • Ihr Kind möchte sich zu Karneval verkleiden? Statt für einen Tag im Jahr ein Kostüm zu kaufen, können Sie Ihren Sprössling mit Stoffresten, Alltagskleidung und ein paar Schminkstiften in eine Fantasiefigur verwandeln. Fragen Sie Ihr Kind nach seinen Ideen und Wünschen und lassen Sie es an dem Kostüm mitwirken. 

Egal, um was es geht: Selbstgemachte Dinge haben einen besonderen Wert. Aber Kochen, Backen und Basteln kosten Zeit, die manchmal einfach nicht da ist. Setzen Sie sich bitte nicht unter Druck. Die Erwartungen Ihres Kindes sind vermutlich längst nicht so hoch wie Ihre eigenen. Es ist völlig in Ordnung, wenn Sie statt eines selbstgebackenen Kuchens „nur“ eine große Packung Eis mit in die Kita bringen.

Was Sie über Kindergeld wissen sollten

Eltern erhalten monatlich 255 Euro Kindergeld pro Kind – unabhängig von der Anzahl der Kinder. Die Zahlung erfolgt bis zum 18. Geburtstag des Kindes, in bestimmten Fällen auch länger: bis zum 25. Lebensjahr bei Ausbildung oder Studium und bis zum 21. Lebensjahr, wenn das Kind arbeitslos ist. Anspruch auf Kindergeld haben alle Eltern mit Wohnsitz in Deutschland, unabhängig vom Einkommen.

Das Kindergeld soll die Grundversorgung von Kindern unterstützen, etwa bei Ausgaben für Kleidung, Bildung oder Freizeit. Es ist nicht zweckgebunden – wer kann, sollte einen Teil für Rücklagen oder die Zukunftsvorsorge des Kindes nutzen.

6. Reparieren statt wegwerfen

Bunte Filzstift-Gemälde auf weiß lasierten Schranktüren, Spuckflecken auf dem Sofa, Wackelkontakt am Kinderklavier – von solchen Überraschungen können viele Eltern ein Lied singen. Vom ersten Lebenstag des Babys an sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass die Wohnung in einem makellosen Zustand bleibt. Wer nicht gleich alles neu anschaffen möchte oder kann, muss improvisieren und reparieren. So geht‘s:

  • Achten Sie schon beim Kauf von Spielzeug und Einrichtungsgegenständen auf stabile und nachhaltige Materialien. Holz lässt sich besser reparieren als Plastik und ist meist langlebiger und umweltfreundlicher.
  • Schrauben Sie Ihren Anspruch herunter: Das Sofa im Kinderzimmer darf Flecken haben, und eine geflickte oder abgetragene Jeans ist für den Kindergarten völlig in Ordnung.
  • Reparieren Sie kaputtes Spielzeug oder Mobiliar entweder selbst oder suchen Sie sich Hilfe in einem Repair-Café: Dort freuen sich passionierte Tüftler und Schrauberinnen, Ihnen gegen eine kleine Spende bei unterschiedlichsten Reparaturarbeiten zu helfen. In größeren Städten wie Dortmund und Hamburg gibt es eine ganze Reihe von Repair-Cafés. Ein toller Trend für mehr Nachhaltigkeit und weniger Frust im Familienalltag.

Upcycling: Aus Stoffresten eine Wimpelkette basteln

Wenn Dinge nicht mehr zu reparieren oder zu gebrauchen sind, müssen sie nicht zwangsläufig im Müll landen. Durch Upcycling erhalten sie eine neue Funktion. Ein Beispiel: T-Shirts, Blusen, Hemden oder Kleider haben zwar schöne Farben und Muster, aber auch Löcher und Flecken, die nicht mehr rausgehen? Machen Sie eine dekorative Wimpelkette daraus.

Das brauchen Sie:

  • alte Kinderkleidung (T-Shirts, Hemden, Kleider etc.)
  • Schere
  • Lineal oder Geodreieck
  • Stoffmalstift oder Schneiderkreide
  • Nähmaschine (optional, kann auch von Hand genäht werden)
  • Garn oder Schnur
     

So geht’s:

  1. Schablone erstellen: Schneiden Sie aus Papier oder Pappe eine Dreiecks-Schablone in der gewünschten Größe der Wimpel – zum Beispiel 20 cm Basis und 25 cm Höhe.
  2. Stoff zuschneiden: Legen Sie die Schablone auf den Stoff und zeichnen Sie die Umrisse mit einem Stoffmalstift oder Schneiderkreide nach. Schneiden Sie die Dreiecke entlang der markierten Linien aus. Achten Sie darauf, dass Sie genügend Dreiecke für die gewünschte Länge der Wimpelkette haben. Sie können auch verschiedene Stoffe und Muster kombinieren.
  3. Wimpel vorbereiten (optional): Wenn Sie möchten, können Sie die Wimpel an den Rändern umnähen oder mit einer Zickzackschere versäubern, damit sie nicht ausfransen. Das ist besonders bei dünneren Stoffen empfehlenswert.
  4. Wimpel anbringen: Legen Sie die Wimpel mit der oberen Kante entlang der Schnur oder des Garns. Sie können die Dreiecke entweder mit einer Nähmaschine festnähen oder mit kleinen Stichen von Hand annähen. Achten Sie auf gleichmäßige Abstände zwischen den Wimpeln.
  5. Wimpelkette aufhängen – zum Beispiel zum Geburtstag des Kindes oder zu einer Gartenparty – und feiern!

7. Urlaub günstig planen

In der Nebensaison günstig verreisen? Davon können Eltern von Schulkindern nur träumen. Flüge, Hotels und andere Unterkünfte sind in den Schulferien oft um ein Vielfaches teurer. Doch beim Urlaub geht es nicht darum, besonders weit weg von zuhause zu sein. Viel wichtiger ist es, den Alltag hinter sich zu lassen und eine schöne Familienzeit zu verbringen.

  • Ein Bauernhof-Urlaub auf dem Land ist für Kinder oft mindestens so spannend wie ein All-inclusive-Hotel auf einer Ferieninsel. Und wenn die Kinder beschäftigt und zufrieden sind, gilt das meist auch für die Eltern.
  • Vor allem Einzelkindern wird es in der Ferienwohnung oder im Hotel mit den Eltern manchmal langweilig. Jugendherbergen bieten tolle Aktionen für den Nachwuchs oder die ganze Familie an und machen es Kindern und Jugendlichen leicht, Gleichaltrige kennenzulernen. Die Unterbringung ist oft komfortabler, als Sie vielleicht denken. Es gibt auf Wunsch volle Verpflegung, und all das zum günstigen Preis.
  • Haben Sie und Ihr Nachwuchs Freude an Bewegung? Dann können Sie Ihren Urlaub auch mit dem Fahrrad oder einem Rucksack direkt vor der Haustür beginnen. Eine mehrtägige Rad- oder Wandertour mit Übernachtung im Zelt oder in einer einfachen Pension ist ein tolles und preiswertes Abenteuer.  

Trotz der Spartipps ist im Moment keine Reise drin? Dann fragen Sie Ihr Kind, ob es Lust auf ein Ferienprogramm vor Ort hat, zum Beispiel im Jugendhaus. Wenn Sie selbst ebenfalls frei haben, holen Sie sich den Urlaub nach Hause: in den Sommerferien zum Beispiel mit Zelten im Garten der Schwiegereltern, mit einer Wasserbomben-Schlacht im Park oder einem Badetag am Baggersee.

8. Versicherungen: Früh vorsorgen

Wer aufs Geld gucken muss, spart womöglich beim Versicherungsschutz für den Nachwuchs – und damit am falschen Ende. Denn Versicherungen schützen vor hohen Kosten. Und je früher Eltern sie für ihr Kind abschließen, desto günstiger sind die Beiträge. Die wichtigsten Versicherungen für Kinder sind:

Mehr als jedes zweite Kind trägt eine Zahnspange, und oft müssen Eltern dafür tief in die Tasche greifen. Die Zahnzusatzversicherung übernimmt die Kosten bis zu 100 Prozent, zudem leistet sie für hochwertigen Zahnersatz, professionelle Zahnreinigung, schmerzstillende Maßnahmen wie Hypnose und besondere Zahnbehandlungen. 

Ihr Kind braucht eine neue Brille? Sie wünschen sich eine homöopathische Behandlung statt Schulmedizin? Sie möchten Ihren Liebling vor der Reise impfen lassen? Oft fallen dafür Extrakosten an, die in der gesetzlichen Krankenversicherung nicht gedeckt sind. Die ambulante Zusatzversicherung gibt Eltern die Freiheit, nicht an der Gesundheit ihrer Kinder sparen zu müssen.

Für wenige Euro im Monat gewährt sie Ihrem Kind im Krankenhaus dieselben Vorteile wie privat Versicherten: Dank Rooming-in dürfen Sie Ihr Kind zum Beispiel ins Krankenhaus begleiten. Auch die Unterbringung in einem Ein- oder Zweibettzimmer ist Ihrem Nachwuchs sicher, zudem können Sie selbst entscheiden, wer Ihr Kind ärztlich behandeln soll.

Beim Spielen und in der Freizeit sind Kinder und Jugendliche nicht versichert – also ausgerechnet da, wo die meisten Unfälle passieren. Dieser Zusatzschutz sichert Ihren Nachwuchs bei einem schwerwiegenden Unfall finanziell ab. Er gilt rund um die Uhr und weltweit.

Auch wenn Sie beim Blick in die Wiege noch nicht daran denken: Für das Arbeitsleben Ihres Kindes und somit für eine sorgenfreie Zukunft ist diese Versicherung die wichtigste. Je jünger und gesünder Ihr Kind bei Abschluss des Vertrages ist, desto günstiger ist der monatliche Beitrag.

9. Geld zurücklegen

Nach der Schulzeit beginnt die große Freiheit. Schön, wenn Sie Ihr Kind auf seinem Weg in ein unabhängiges Leben unterstützen können – auch finanziell. Doch woher nehmen Sie das Geld für den Führerschein oder den Traum vom Auslandsjahr? Hier ein paar Tipps:

  • Je früher Sie darüber nachdenken, desto besser. Am besten informieren Sie sich schon nach der Geburt darüber, wie Sie eine bestimmte Summe gewinnbringend für Ihren Nachwuchs anlegen können. Dafür können Sie zum Beispiel einen Teil des Kindergeldes verwenden oder die Großeltern bitten, anstelle von Geburtstags- und Weihnachtsgeschenken für das Enkelkind Geld zurückzulegen.
  • Beispiel: Sie legen monatlich 50 Euro für Ihr Kind zurück, die Großeltern stocken den Sparbetrag auf 100 Euro auf. Zum 20. Geburtstag Ihres Kindes beläuft sich die ersparte Summe ohne Zinsen auf 24.000 Euro.

    Wenn Sie das Geld von Anfang an in ein Fonds-Portfolio investieren, erhöhen Sie das Startkapital für Ihr Kind

        bei einer mittleren Wertentwicklung (+ 3 % p. a.) auf 31.145,37 Euro

        bei einer guten Wertentwicklung (+ 8 % p. a.) auf 54.477,17 Euro.

    Bitte beachten: Niemand weiß, wie sich die Wertpapiermärkte in Zukunft entwickeln. Bei einem negativen Trend kann das angelegte Geld auch schrumpfen. Bei 2 % jährlich würden am Ende lediglich 18.728,52 € übrigbleiben.
  • Lassen Sie sich beraten, welche Anlageform Ihren Wünschen am besten entspricht. Entscheidend ist zum Beispiel, ob das Ersparte erst zum 18. Geburtstag verfügbar sein soll oder ob Sie Ihrem Kind damit auch zwischendurch größere Wünsche erfüllen möchten. Eine längere Laufzeit bringt in der Regel höhere Zinsen.
  • Auch der Sicherheitsaspekt spielt eine Rolle. Geldanlagen am Kapitalmarkt bieten höhere Ertragschancen als Festgeld oder ein Sparbrief, unterliegen aber auch Kursschwankungen. Wer einen Fondssparplan wählt, statt in bestimmte Aktien zu investieren, begrenzt das Risiko und hat dennoch gute Renditechancen. 

Weitere Infos zu diesem Thema finden Sie in unserem Ratgeberartikel „Geld sparen für Kinder oder Enkel“.

10. Mit Kindern über Geld sprechen

Geld fällt nicht vom Himmel. Doch woher sollen kleine Kinder das wissen? Einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld müssen sie erst lernen. Und zwar so:

  • Schon im Kindergartenalter, mit vier bis fünf Jahren, entwickeln die Kleinen ein Verständnis für Zahlen und Mengen. Dann ist der richtige Zeitpunkt für praktische Erfahrungen mit Geld. Geben Sie Ihrem Kind ein bis zwei Euro Taschengeld pro Woche zur freien Verfügung. So lernt es, dass Geld eine begrenzte Ressource ist. Und mit den Jahren erfährt es, dass es sich lohnt, für größere Wünsche zu sparen.
  • Mit ungefähr zehn Jahren wechseln Sie von der wöchentlichen Auszahlung zum monatlichen Taschengeld. Sie können den Betrag auch direkt auf ein Girokonto für Kinder und Jugendliche überweisen. Empfehlungen zur Höhe des Taschengelds gibt es zum Beispiel vom Deutschen Jugendinstitut.
  • Ein Grundschulkind kann schon gut allein mit ein paar Euro zum Bäcker gehen und Brötchen kaufen. Wenn Sie gemeinsam den Einkauf erledigen, lassen Sie Ihr Kind Preise vergleichen. Überlegen Sie in der Schlange vor der Kasse mit Ihrem Nachwuchs, was der Inhalt des Einkaufswagens ungefähr kosten wird. Das ist ganz nebenbei eine gute Übung im Kopfrechnen. 

Fazit

Kinderleicht sparen: Das funktioniert, wenn Eltern ein paar Tipps berücksichtigen. Auch bei knapper Kasse müssen Familien nicht am Vergnügen sparen. Was letztlich zählt, ist die gemeinsam verbrachte Zeit – ob im Zelt oder im Vier-Sterne-Hotel. Wer seinen Nachwuchs frühzeitig absichert und kleine Beträge zurücklegt, erleichtert ihm später den Sprung in die Selbstständigkeit. 

Über den Autor

David Bläsing

Spezialist für Krankenversicherungen

David Bläsing ist Marketingmanager bei SIGNAL IDUNA und Spezialist für Personenversicherungen. Im Ratgeber widmet er sich insbesondere Fragen rund um Altersvorsorge, Einkommensschutz und Krankenversicherungen. In seiner Freizeit ist er beim Wandern und Bergsteigen gern in luftigen Höhen unterwegs. Außerdem ist der junge Familienvater begeisterter Segler.

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