Job-Fahrrad: Alles Wissenswerte zu Vorteilen & Versicherung

Lars Schliewe
5 Min. Lesezeit

Möchten Sie klimafreundlich und kostensparend mobil sein? Das Job-Fahrrad ist eine günstige Alternative zum Dienstwagen: Sie sparen Sprit und Steuern, schonen Ressourcen und tun etwas für Ihre Gesundheit. Hier erfahren Sie, welche Idee dahintersteckt und wie Sie von den Vorteilen profitieren. 

Veröffentlicht am 29. November 2022

Ein junger, eleganter Geschäftsmann, der mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt.

Kurzer Überblick

  • Jetzt umsteigen: Leasen Sie über Ihren Arbeitgeber ein hochwertiges Rad und genießen Sie Ihre Mobilität – günstig, staufrei und umweltfreundlich.
  • Bares Geld sparen: Sie profitieren von Steuervorteilen, sparen Sprit und Unterhaltskosten. 
  • Ob E-Bike, Rennrad oder Trekkingrad: Suchen Sie sich Ihr Wunschrad aus und steigern Sie Ihre körperliche Fitness! 
  • Diebstahl, Panne oder Unfall? Mit der Vollkasko ist Ihr Rad rundum versichert – inklusive Mobilitätsgarantie. 

So funktioniert das Prinzip Job-Fahrrad

Das Job-Fahrrad ist der Dienstwagen der Zukunft. Das Prinzip ist einfach: Ihr Arbeitgeber least ein Rad für Sie bei einer Leasinggesellschaft und überlässt Ihnen dieses zur Nutzung. Das Modell suchen Sie sich selbst im Fahrradhandel aus. Ob Sie sich für ein sportliches Mountainbike entscheiden oder ein E-Bike bevorzugen, bleibt dabei ganz Ihren Wünschen und Anforderungen überlassen. Ihr Rad dürfen Sie nicht nur für den Weg zur Arbeit nutzen, sondern auch im Alltag und sogar im Urlaub. In der Regel dürfen sogar Ihre Haushaltsangehörigen mit Ihrem Dienstrad fahren.

Job-Fahrrad-Prinzip

Das Prinzip des Job-Fahrrads

Bei Ihrem Job-Fahrrad handelt es sich in der Regel um ein neues, hochwertiges Rad. Der Verkaufspreis für ein solches Rad reicht vom hohen dreistelligen bis in den fünfstelligen Bereich. Dank des Leasingmodells und steuerlicher Vorteile können Sie Ihr Wunschrad ausgesprochen günstig fahren.

Mit dem Dienstrad Geld sparen

Da Job-Fahrräder umweltfreundlich sind und den Verkehr entlasten, fördert der Staat sie durch Steuererleichterungen. Für Sie bedeutet das, dass Sie im Vergleich zum herkömmlichen Kauf im Fahrradhandel bis zu 40 Prozent sparen. 

Für die Finanzierung gibt es zwei Modelle:

  1. Gehaltsumwandlung: Ihr Arbeitgeber wandelt einen Teil Ihres Gehalts um und bestreitet damit die monatlichen Leasingraten – Sie genießen den Steuervorteil: Das Job-Fahrrad gilt als „Sachbezug“, dadurch verringert sich das Einkommen, das Sie versteuern müssen. 
  2. Gehaltsextra: Ihr Arbeitgeber überlässt Ihnen das Rad als Gehaltsextra. In diesem Fall zahlen Sie gar keine Steuern.
Job-Fahrrad-Modelle

Die Finanzierungsmodelle eines Job-Fahrrads

"Geldwerter Vorteil" - was heißt das? 

Das Job-Fahrrad dürfen Sie nicht nur beruflich, sondern auch privat nutzen. Dadurch genießen Sie einen sogenannten geldwerten Vorteil. Diesen müssen Sie – wie bei einem Dienstwagen – versteuern. Allerdings fahren Sie mit dem Job-Fahrrad wesentlich günstiger. Als geldwerten Vorteil setzt das Finanzamt 0,25 Prozent des Listenpreises (unverbindliche Bruttopreis-Empfehlung des Händlers oder Herstellers) an.

Ein Beispiel: Sie fahren ein Job-Fahrrad, das laut Liste einen Verkaufswert von 3.000 Euro hat. Da Sie auch bei Wochenend-Touren oder im Urlaub die Vorzüge des Dienstrads genießen, betrachtet das Finanzamt 0,25 Prozent des Verkaufspreises – also 7,50 Euro –als geldwerten Vorteil. Dieser Betrag wird zu Ihrem Monatsgehalt gerechnet, sodass Sie für diese Summe Steuern und Sozial­versicherungsbeiträge bezahlen.

Erst leasen, dann günstig erwerben

Ein Leasingvertrag für ein Job-Fahrrad endet meistens nach 36 Monaten. In vielen Fällen können Sie das Rad nach Ablauf dieser Frist kaufen – meist zu einem sehr günstigen Preis von nur 10 Prozent des ursprünglichen Listenpreises. Dabei ist zu beachten: Das Finanzamt geht von einem höheren Restwert des Fahrrads aus, und zwar von etwa 40 Prozent. Die Differenz müssen Sie wiederum als geldwerten Vorteil versteuern.

Achtung: Wenn Sie sich für den Kauf entscheiden und das Rad in Ihren Besitz übergeht, ist es nicht mehr automatisch über die Leasinggesellschaft versichert. Schützen Sie Ihr Rad mit einer privaten Fahrrad­versicherung!

Vor- und Nachteile


Das spricht für das Job-Fahrrad
  • Gesundheit fördern:

    Wenn Sie kräftig in die Pedale treten, verbessern Sie Ihre Ausdauer, stärken Ihre Muskeln und verbrennen Kalorien.

  • Klima schützen:

    Als Job-Radlerin oder Job-Radler leisten Sie aktiven Umweltschutz. Sie sparen CO2 und reduzieren Lärm.

  • Stressfrei unterwegs:

    Auf dem Radweg gibt es keinen Stau, und auch die Parkplatzsuche entfällt. Ihr Kopf wird frei, und Sie gelangen entspannt ans Ziel.

  • Fahrrad nach Maß:

    Sie dürfen sich Ihr Wunschrad nach Ihren persönlichen Bedürfnissen beim Händler selbst aussuchen – sogar ein Liege- oder Lastenrad ist möglich.

  • Freiheit genießen:

    Das Job-Fahrrad dürfen Sie nicht nur für die Arbeitswege nutzen, sondern nach Herzenslust auch privat. 

  • Der Staat finanziert mit:

    Dank vorteilhafter Versteuerung können Sie ein hochwertiges Rad fahren und dabei bis zu 40 Prozent der Kosten sparen.

  • Günstig fahren:

    Ein Fahrrad braucht keinen Sprit und ist im Unterhalt wesentlich günstiger als ein Auto.

  • Rundum-Schutz inklusive:

    Ihr Job-Fahrrad ist mit einer Vollkasko­versicherung rundum abgesichert. Die Mobilitätsgarantie hilft bei Panne oder Unfall schnell weiter.


Das spricht gegen das Job-Fahrrad
  • Wind und Wetter:

    Wer komplett auf zwei Räder umsteigt, muss auch mit winterlichen Temperaturen, Hitze und Regen zurechtkommen. Passende (Wechsel-)Kleidung hilft!

  • Steuern für private Nutzung:

    Die Nutzung des Job-Fahrrads in der Freizeit betrachtet das Finanzamt als geldwerten Vorteil. Daher müssen Sie beispielsweise bei einem E-Bike 0,25 Prozent des Listenpreises versteuern.

  • Kauf nach Leasing-Ende:

    Das Finanzamt geht von einem Restwert von 40 Prozent des Listenpreises aus. Wenn Sie Ihr Job-Fahrrad nach Leasing-Ende günstiger erwerben, müssen Sie die Differenz versteuern.

Wie ist das Job-Fahrrad versichert?

Wussten Sie, dass 2021 in Deutschland rund 234.000 Fahrräder gestohlen wurden? Daher ist das Thema Versicherung äußerst wichtig – vor allem für hochwertige Räder wie Job-Fahrräder. Anbieter wie JobRad haben dies bedacht: So ist jedes Job-Fahrrad automatisch mit einer Vollkasko­versicherung inklusive Mobilitätsgarantie geschützt. Sie greift nicht nur deutschlandweit, sondern ebenso in der gesamten EU, der Schweiz, Großbritannien und Nordirland.

Die Vollkasko­versicherung deckt folgende Risiken ab:

  • Diebstahl und Raub (auch für fest verbundene Anbauteile wie Sattel, Lenker, Lampen etc.)
  • (Verkehrs-)Unfälle
  • Beschädigungen durch Vandalismus, Fall oder Sturz
  • Beschädigungen durch Bedienungsfehler
  • Beschädigung oder Zerstörung von Akkus und elektronischen Motor- oder Steuerungsgeräten


Die Mobilitätsgarantie gewährt

  • 24-Stunden-Notfallservice
  • mobile Hilfe nach Panne oder Unfall in Deutschland, der EU und darüber hinaus
  • Abschleppen nach Panne oder Unfall
  • Ersatzfahrrad für die Rück- oder Weiterfahrt

Einige Anbieter von Job-Fahrrädern bieten darüber hinaus Extras für noch mehr Service und Sicherheit an, zum Beispiel eine jährliche Inspektion. Ob das auch für Ihr Job-Fahrrad gilt, hängt vom Vertrag Ihres Arbeitgebers mit der Leasinggesellschaft ab.

Fazit

Sie wünschen sich mehr Bewegung im Alltag und möchten aktiv etwas für den Klimaschutz tun? Dann kann ein Job-Fahrrad für Sie die richtige Entscheidung sein. Im Gegensatz zum Dienstwagen sind Sie damit umweltfreundlich, kostensparend, staufrei und ohne Parkprobleme unterwegs. Sie gelangen ohne hohe Anschaffungskosten an Ihr Wunschrad und profitieren von steuerlichen Vorteilen. Dank Vollkasko ist Ihr Job-Fahrrad gut abgesichert, und bei einer Panne erhalten Sie rasch Hilfe. Nur an den Regenschutz müssen Sie selbst denken!

Fragen und Antworten

Der Weg zum Dienstrad führt über Ihren Arbeitgeber: Er schließt einen Vertrag mit einer Leasinggesellschaft. Anbieter für Diensträder sind zum Beispiel JobRad, Eurorad, Businessbike, Lease-A-Bike, Mein-Dienstrad oder Company Bike Solutions. 

In der Regel endet die Leasingzeit nach 36 Monaten. Meist ist es dann möglich, das Job-Fahrrad privat zu kaufen. Das lohnt sich, denn Sie zahlen nur etwa 10 Prozent des Listenpreises. Die Differenz von diesem Preis zum Restwert, den das Finanzamt ansetzt (40 Prozent des Listenpreises) müssen Sie allerdings versteuern. Und nicht vergessen: Wenn das Fahrrad in Ihren Besitz übergeht, sollten Sie es gut versichern.

In diesem Fall ist ein Gespräch mit Ihrem Arbeitgeber zu empfehlen, denn es gibt verschiedene Optionen. Beispielsweise kann eine Kollegin oder ein Kollege Ihr Job-Fahrrad übernehmen. Oder Sie kaufen das Rad schon vor Ablauf der 36 Monate. Am günstigsten ist das Fahrrad-Leasing jedoch für Sie, wenn Sie die vereinbarte Laufzeit einhalten.

Die Spannweite des Verkaufspreises laut Liste für ein Job-Fahrrad darf zwischen 749 und 11.900 Euro liegen (inkl. Mehrwertsteuer und Zubehör). Die Höhe der Leasingraten – und auch die Höhe des zu versteuernden geldwerten Vorteils – hängt von diesem Preis ab. Einige Leasingunternehmen bieten auf ihrer Website einen Rechner, mit dem Sie die Raten sowie Steuern und Sozialbeiträge exakt ermitteln können.

Der Staat fördert das Dienstrad-Konzept mit steuerlichen Vorteilen. Das geht so: Für die Leasingraten des Job-Fahrrads verwandelt Ihr Arbeitgeber einen Teil Ihres Bruttolohns in einen Sachbezug. Dadurch verringert sich das zu versteuernde Einkommen – für Sie, aber auch für Ihren Arbeitgeber. Zwar müssen Sie den geldwerten Vorteil des Job-Rads versteuern (mit 0,25 Prozent des Brutto-Listenpreises), aber Sie fahren dennoch deutlich günstiger als mit dem Kauf eines hochwertigen Zweirads.

Bezogen auf das Job-Fahrrad heißt das: Da Sie Ihr Dienstrad nicht nur auf den Wegen von und zur Arbeit nutzen, genießen Sie auch private Vorzüge. Diesen geldwerten Vorteil müssen Sie versteuern. Das Finanzamt setzt dafür 0,25 Prozent des Listenpreises an, also 0,25 Prozent der unverbindlichen Bruttopreis-Empfehlung des Händlers oder Herstellers. 

Zunächst einmal dürfen Sie Ihr Job-Fahrrad nicht nur beruflich, sondern auch in Ihrer Freizeit und sogar im Urlaub ganz nach Geschmack und Bedarf nutzen. Sofern Ihr Arbeitgeber dies nicht ausschließt, dürfen auch Ihre Haushaltsmitglieder (z. B. Ehe- oder Lebenspartnerin bzw. -partner, Kinder) Ihr Dienstrad ausleihen.

Job-Fahrräder sind mit einer Vollkasko­versicherung rundum abgesichert. Das ist wichtig, denn es handelt sich um hochwertige Räder, die teuer in der Anschaffung sind. Diebstahl, Unfälle und viele andere Schäden, auch durch Bedienfehler oder Vandalismus, deckt die Vollkasko ab. Einige Leasingfirmen bieten Arbeitgebern darüber hinaus Extra-Service wie jährliche Inspektionen.

Über den Autor

Chapter Lead Marktmanagement Exklusivvertrieb
Lars Schliewe

Lars Schliewe arbeitet im Produktmarketing der SIGNAL IDUNA und ist Experte für alle Fragen rund um Hausrat- und Haftpflicht­versicherung. In seiner Freizeit geht er gern Klettern und Wandern. Außerdem interessiert sich der Familienvater leidenschaftlich für Fußball.

Lars Schliewe

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