Was kostet eine private Kranken­versicherung?

David Bläsing
10 Min. Lesezeit

Sie möchten Ihre Kranken­versicherung nach Ihren Wünschen gestalten und nur zahlen, was für Sie sinnvoll ist? Die private Kranken­versicherung bietet bedarfsgerechte Leistungen und optimale Tarife. Für viele Versicherte ist das günstiger als der gesetzliche Schutz. Welche Faktoren beeinflussen die Kosten der PKV? Wie können Sie die Kosten senken?

Veröffentlicht am 20. Juni 2024

Ärztin mit Klemmbrett spricht mit lächelnder Patientin im Krankenhaus.

Kurzer Überblick

  • Die gesetzliche Kranken­versicherung (GKV) bietet eine solide Grundabsicherung zu festgelegten Konditionen. Die Höhe der Beiträge ist nicht verhandelbar und unterliegt Schwankungen.
  • Private Kranken­versicherungen bieten eine individuell abgestimmte Versorgung und maßgeschneiderte Leistungen dank einer Vielzahl von Tarifen und Optionen.
  • Die Kosten einer privaten Kranken­versicherung bemessen sich an verschiedenen Faktoren. Einfluss hierauf haben vor allem das Eintrittsalter der versicherten Person, ihr Gesundheitszustand, die vereinbarten Leistungen sowie gegebenenfalls die Höhe der Selbstbeteiligung und eventuelle Rückerstattungen.
  • Für die Kalkulation der Gesamtkosten einer PKV spielt auch die berufliche Situation eine wichtige Rolle. Insbesondere für Selbstständige und höherverdienende Angestellte ist die PKV attraktiv. Auch Beamtinnen und Beamte genießen in der PKV viele Vorteile.
  • Zuschüsse des Arbeitgebers oder die Beihilfe­versicherung im Beamtenstatus reduzieren die monatlichen Kosten enorm.
  • Je nach persönlicher Lebenssituation kann eine private Kranken­versicherung günstiger sein als der gesetzliche Schutz. Wer gesund lebt, kann seine Kosten sogar aktiv senken. 
Gesetzlich oder privat krankenversichert

Wesentliche Unterschiede und Pluspunkte

Ob ein Einzelzimmer im Krankenhaus, hochwertige Brillengläser oder die regelmäßige Zahnprophylaxe: Beim Thema Gesundheit setzt jeder Mensch eigene Prioritäten. Bei vielen Leistungen winken gesetzliche Kranken­versicherungen gänzlich ab oder erstatten die Kosten nur anteilig. Privatversicherte erhalten individuelle und oftmals bessere Leistungen über Tarife, die auf ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten sind – und sparen dabei häufig bares Geld.

Wenn Sie für sich den optimalen Versicherungsschutz und den besten Tarif finden möchten, sollten Sie die Angebote der gesetzlichen Kranken­versicherung mit denen privater Anbieter detailliert vergleichen. Hier gibt es grundsätzliche Unterschiede.

Gesetzliche Krankenversicherung


Vorteile
  • steht allen offen, ohne altersbedingte Vor- oder Nachteile

  • stellt Versicherungsnehmenden keine Gesundheitsfragen

  • gewährleistet die gesetzlich vorgeschriebene, solide Grundversorgung

  • schließt Kinder über die Familien­versicherung kostenfrei ein


Nachteile
  • bemisst die Höhe der Beiträge strikt prozentual am Bruttogehalt der versicherten Person, hinzu kommen ein Zusatzbeitrag und die Pflege­versicherung

  • passt die Beitragshöhe und den Umfang der Leistungen fortlaufend an

  • bietet kaum individuelle Komponenten

  • bietet nur teilweise Rückerstattung von gezahlten Beiträgen in Form von Bonusprogrammen

Private Krankenversicherung


Vorteile
  • eignet sich für Selbstständige und freiberuflich Tätige, ebenso für höherverdienende Angestellte und Personen mit Beamtenstatus

  • bemisst den Beitrag wesentlich am Alter der versicherten Person bei Eintritt in die PKV; die Faustregel lautet: je jünger, desto günstiger

  • bietet eine Vielzahl von Tarifen und Optionen, aus denen Versicherte wählen können

  • ist dadurch oft günstiger als die GKV

  • bietet maßgeschneiderte Leistungen und eine bedarfsgerechte Versorgung

  • garantiert die vertraglich vereinbarten Leistungen auf Lebzeit

  • erstattet Beiträge unter bestimmten Umständen zurück

  • wird vom Arbeitgeber bezuschusst


Nachteile
  • basiert auf Gesundheitsfragen, die vor Abschluss beantwortet werden müssen

  • hat keine Familien­versicherung, jede Person (auch ein Kind) braucht eine eigene Versicherung

Die Unterschiede sind deutlich: In der gesetzlichen Kranken­versicherung ist der Rahmen klar definiert. Die Grundversorgung ist in der Regel abgedeckt, die Beitragshöhe vorgegeben. Sowohl Leistungen als auch Kosten unterliegen Schwankungen, auf die Versicherte keinen Einfluss haben. Ein großes Plus der GKV ist die Familien­versicherung.

Eine Optikerin passt im Geschäft eine Brille für eine Frau an.

Privat Krankenversicherte können ihren Schutz ganz nach ihren Wünschen gestalten und zahlen nur für Leistungen, die ihnen wichtig sind.

Die private Kranken­versicherung bietet viel Gestaltungsfreiheit beim Leistungsumfang. Dementsprechend individuell setzt sich die Höhe der Beiträge zusammen. Für viele ist die PKV günstiger als die GKV. Die Leistungen und Kosten der verschiedenen Anbieter variieren; hier lohnt sich ein detaillierter Vergleich. Wer während der Laufzeit aktiv Kosten sparen will, sollte eine Versicherung wählen, bei der hohe Beitragsrückerstattungen möglich sind. 

Vier Faktoren, viele Optionen

Kosten der privaten Krankenversicherung

Die PKV bietet Ihnen große Spielräume bei der Auswahl der Leistungen. Sie zahlen nur, was Ihnen wichtig ist. Daher bestimmen Sie den Kostenfaktor und die langfristige Gestaltung Ihrer Beiträge zur privaten Kranken­versicherung vom ersten Moment an mit.

 

Entscheidend für die Beitragshöhe in der PKV sind diese vier Faktoren:

Hier gilt: Je jünger ein Versicherungsnehmer oder eine Versicherungsnehmerin zu Vertragsbeginn ist, desto günstiger sind die Beiträge zur PKV, auch im Alter. Versicherer gehen davon aus, dass jüngere Personen grundsätzlich eine stabilere Gesundheit haben als ältere und somit weniger medizinische Unterstützung benötigen, also: weniger Kosten verursachen. Das wirkt sich günstig auf den monatlichen Beitrag aus.

 

Gut zu wissen: In der privaten Kranken­versicherung bleiben Ihre Beiträge auch im Alter stabil. Dafür sorgt die sogenannte Alterungsrückstellung. Sie puffert eventuell höhere Gesundheitskosten durch Zahlungen ab, die Sie zuvor über eine lange Ansparphase angesammelt haben. Hierfür zahlen alle Privatversicherten vom 20. bis zum 61. Lebensjahr kontinuierlich einen Vorsorgezuschlag in Höhe von zehn Prozent. Nur so bleiben Ihre Beiträge auch ab dem 62. Lebensjahr stabil, obwohl ältere Personen in der Regel höhere Gesundheitskosten verursachen. 

Möchten Sie eine private Kranken­versicherung abschließen, müssen Sie vorab Gesundheitsfragen beantworten. Die Fragen ermitteln Ihren aktuellen Gesundheitszustand, also bestehende Erkrankungen, aber auch Vorerkrankungen sowie ambulante oder stationäre Behandlungen aus den Vorjahren. Auf Basis dieser Informationen kann der Versicherungsanbieter die jeweiligen Gesundheitsrisiken – und eventuelle Behandlungskosten – kalkulieren, um Ihnen ein passendes Angebot zu erstellen. 
Liegen keine gesundheitlichen Einschränkungen vor, wirkt sich das günstig auf Ihren Beitrag aus.

 

Sind Sie gesundheitlich belastet, können Sie zumeist dennoch eine private Kranken­versicherung abschließen. Gegebenenfalls berechnet Ihr Anbieter einen Risikozuschlag. Nur selten lehnt ein Versicherer eine Antragstellung aufgrund der gesundheitlichen Risiken vollständig ab.

 

Wer gesund ist und gesund lebt, kann in der PKV finanziell profitieren: Bonuszahlungen für die Teilnahme an gesundheitsfördernden Maßnahmen sind bei vielen Krankenkassen üblich. Im Gegensatz zur GKV belohnen einige Privatversicherer zusätzlich diejenigen, die im Laufe eines Jahres lediglich Vorsorgeuntersuchungen und keine weiteren Leistungen in Anspruch genommen haben. Für diese sogenannte Leistungsfreiheit erhalten Sie Beitragsrückzahlungen, die – je nach Tarif – zwei Monatsbeiträge umfassen können.

 

Das Plus hierbei: Obwohl Arbeitgeber die Kranken­versicherungsbeiträge ihrer Angestellten mitfinanzieren, müssen Versicherte Beitragsrückzahlungen nicht mit dem Arbeitgeber teilen. Die Rückzahlungen bleiben im eigenen Geldbeutel. 

In der PKV zahlen Sie die Leistungen, die Sie persönlich als sinnvoll erachten – nicht mehr und nicht weniger.

 

Die Tarife der privaten Kranken­versicherung gestalten sich nach Ihrem individuellen Bedarf: vom günstigen Grundschutz bis zu exklusiven Leistungen. Manche private Krankenversicherer bieten ihren Versicherten zusätzlich kostenfrei wertvolle Extras, zum Beispiel komfortable digitale Gesundheitsservices.

 

Ein dicker Pluspunkt: Die Leistungen der PKV sind – im Gegensatz zur GKV – auf Lebzeit garantiert und werden selbst im Fall einer Erkrankung nicht gemindert.
Allerdings müssen privat Versicherte häufig in Vorleistung gehen, sowohl bei Medikamenten als auch bei medizinischen Behandlungen. Die Kosten erstattet die PKV erst nachträglich auf Basis der eingereichten Belege und unter der Maßgabe, dass sich die Kosten in dem Rahmen bewegen, der in der Police vereinbart wurde. 
 

Eine private Kranken­versicherung ist für einige Berufsgruppen besonders empfehlenswert, denn sie bietet nicht nur vielfältige Möglichkeiten zur Gestaltung des Versicherungsschutzes, sondern häufig auch finanzielle Vorteile gegenüber der GKV.

 

Selbstständige und freiberuflich Tätige haben grundsätzlich freie Wahl zwischen der gesetzlichen und der privaten Kranken­versicherung, denn sie müssen ihre Beiträge fast immer selbst schultern.

 

Höherverdienende Angestellte können ebenfalls zwischen der GKV und der PKV wählen, sofern ihr Jahreseinkommen über der sogenannten Versicherungspflichtgrenze liegt. Diese wird auf Basis der durchschnittlichen Lohn- und Gehaltsentwicklung jährlich neu festgelegt; in 2024 liegt die Grenze bei 69.300 Euro.

 

Wer einen Beamtenstatus hat – auch als Anwärterin oder Anwärter hierauf –, kann seine Leistungen aus der Beihilfe­versicherung mit einem privaten Kranken­versicherungsschutz optimal ergänzen und variabel auf jede Lebensphase anpassen. 

Selbstbeteiligung und Beitragsrückerstattung

Einfach privat krankenversichern und doppelt sparen

Die Kosten Ihrer privaten Kranken­versicherung können Sie ganz einfach selbst reduzieren: über die von Ihnen gewählte Selbstbeteiligung und über den Faktor Beitragsrückerstattung. Während Sie die Höhe Ihrer Selbstbeteiligung, auch Selbstbehalt genannt, bereits bei Vertragsabschluss festlegen, können Sie sich während der Vertragslaufzeit immer wieder hohe Rückerstattungen sichern. So sparen Sie doppelt:

In der PKV können Sie eine Selbstbeteiligung wählen und deren Höhe vertraglich vereinbaren. Wenn Sie einen Teil Ihrer Gesundheitskosten in dieser Weise selbst schultern, profitieren Sie von geringeren Beiträgen: je höher die Selbstbeteiligung, desto geringer Ihr monatlicher Beitrag.

 

Dieses Modell bringt Ihnen dann finanzielle Vorteile, wenn die Einsparungen bei den monatlichen Beitragszahlungen größer sind als Ihre vertraglich vereinbarte Selbstbeteiligung.

 

Wichtig für Angestellte: Wer als höherverdienende angestellte Person eine PKV mit Selbstbehalt abschließt und den monatlichen Beitrag auf diesem Wege verringert, beschenkt gleichzeitig seinen Arbeitgeber. Denn die Einsparungen beim Beitrag reduzieren auch den Zuschuss des Arbeitgebers. Für die Selbstbeteiligung müssen Sie als Versicherungsnehmer oder Versicherungsnehmerin jedoch allein aufkommen.
Dagegen können Selbstständige, die keinerlei Zuschüsse durch einen Arbeitgeber erhalten, von der Option Selbstbeteiligung grundsätzlich eher profitieren. Grundvoraussetzung ist in jedem Fall eine recht stabile Gesundheit.

Haben Sie eine private Krankenvoll­versicherung, können Sie Ihre Kosten über Beitragsrückerstattungen reduzieren. Eine entscheidende Rolle spielt dabei Ihr gesundheitsbewusstes Verhalten: Reichen Sie innerhalb eines Jahres jenseits von Vorsorgeuntersuchungen keine Arztrechnungen ein, erhalten Sie in der PKV je nach Tarif bis zu zwei Monatsbeiträge zurück. Zudem können Sie Gesundheits- und Verhaltensbonus-Zahlungen erhalten. Wie oft? Das haben Sie selbst in der Hand. Die Gelder können Sie rückwirkend für jedes Jahr erhalten, in dem Sie die Voraussetzungen erfüllen.

Und das Beste daran: Beitragsrückerstattungen wandern vollständig ins eigene Portemonnaie, auch wenn Sie in einem Anstellungsverhältnis stehen. Die Rückerstattung müssen Sie nicht mit Ihrem Arbeitgeber teilen, obwohl dieser die Beiträge zur Kranken­versicherung bezuschusst.

Für wen lohnt sich die PKV besonders?

Sind Sie selbstständig oder freiberuflich tätig oder zählen Sie zu den höherverdienenden Angestellten? Dann ist die private Kranken­versicherung für Sie besonders attraktiv, denn sie bietet Ihnen eine bedarfsgerechte Absicherung und exzellente Leistungen. Da Sie Ihren Tarif in der PKV individuell auswählen können, ist der private Schutz häufig günstiger als der gesetzliche. Hier lohnt sich ein Blick auf die Einzelheiten der Beitragsgestaltung:

1. Selbstständig oder freiberuflich Tätige

Fakten zur GKV:

Auch bei selbstständig oder freiberuflich Tätigen bemisst sich der GKV-Beitrag strikt am Einkommen. In der GKV zahlen sie den Höchstbeitrag (Beitragsbemessungsgrenze: 5.175 Euro/Monat), sofern sie nicht nachweislich geringere Einnahmen haben. Dann wird das tatsächliche Einkommen zugrunde gelegt, wobei dies nie niedriger als das Mindesteinkommen (1.178,33 Euro/Monat) sein kann.
Der Beitragssatz in der GKV liegt für diese Berufsgruppe bei 14 Prozent, eventuell zuzüglich des Zusatzbeitrages. Dieser liegt derzeit im Durchschnitt bei 1,7 Prozent.

Zur Verdeutlichung der Beitragsspanne in der GKV: Ein Selbstständiger, kinderlos, zahlt in der GKV maximal 1.019,48 Euro (Höchstbeitrag), einschließlich der Pflege­versicherung für Selbstständige sowie dem Zusatzbeitrag, aber ohne Anspruch auf Krankengeld, mindestens jedoch 232,13 Euro (Mindestbeitrag). Ein wichtiges Detail: Selbstständige haben in der GKV in der Regel keinen Krankengeldanspruch.

Eine junge Barista lehnt sich in ihrem Cafe über die Ladentheke.

Für Selbstständige ist eine Krankentagegeld-Versicherung unerlässlich, da sie Einkommenseinbußen ausgleicht.

Fakten zur PKV:

In der privaten Kranken­versicherung sind die Beiträge der Selbstständigen und freiberuflich Tätigen vom Eintrittsalter, vom Gesundheitszustand und vom gewählten Tarif abhängig. Ob eine Versicherung in der PKV oder in der GKV günstiger ist, muss im Einzelfall betrachtet werden. Mehr Optionen bietet in jedem Fall eine PKV. Da diese Berufsgruppe keine Arbeitgeberzuschüsse erhält, müssen die Versicherten in der Regel alle Versicherungsbeiträge selbst zahlen.
Wichtig zu wissen: In der PKV müssen Versicherte zusätzlich eine Pflegepflicht­versicherung abschließen. Wer selbstständig oder freiberuflich arbeitet, sollte sich darüber hinaus für eine Krankentagegeld­versicherung entscheiden. Nur so lassen sich im Krankheitsfalle Ertragseinbußen auffangen.

Für die Versicherung in der PKV können keine Preisspannen benannt werden, da die individuellen Faktoren höchst unterschiedlich sind. Aufgrund der zahlreichen Versicherungsanbieter am Markt und der unterschiedlichen Tarife sollten Interessierte mehrere Angebote vergleichen. Sinnvoll ist ein unverbindliches Beratungsgespräch mit den Fachleuten der jeweiligen PKV.

 

Beispiele zum Kostenrahmen für PKV-Beiträge von Selbstständigen:

Eine Selbstständige, 30 Jahre, muss in der PKV auch eine Pflegepflicht­versicherung abschließen. Schließt sie zusätzlich ein Krankentagegeld – für Selbstständige eine überaus sinnvolle, notfalls existenzsichernde Investition – in Höhe von 100 Euro ab, muss sie mit folgenden Kosten rechnen:

  • Den Einsteigertarif bekommt sie ab ca. 376 Euro monatlich. (Tarif START)
  • Im mittleren Preissegment zahlt sie ab ca. 457 Euro monatlich. (Tarif KOMFORT 3)
  • Den Exklusivtarif wird sie monatlich ab 648 Euro erhalten. (Tarif EXKLUSIV 2)

Ein Selbstständiger, 40 Jahre, zahlt für eine PKV inklusive Pflegepflicht­versicherung und Krankentagegeld in Höhe von 100 Euro Folgendes: 

  • Den Einsteigertarif erhält er ab ca. 466 Euro monatlich. (Tarif START)
  • Im mittleren Preissegment betragen die monatlichen Kosten ab ca. 564 Euro. (Tarif KOMFORT 3)
  • Im Exklusivtarif zahlt er ab ca. 790 Euro pro Monat. (Tarif EXKLUSIV 2)

2. Höherverdienende Angestellte

Das Wichtigste vorab: Übersteigt das regelmäßige Einkommen aus einem Angestelltenverhältnis die sogenannte Versicherungspflichtgrenze (auch Jahresarbeitsentgeltgrenze genannt), steht dem oder der Angestellten die Wahl der Kranken­versicherung frei: privat oder gesetzlich. Allerdings steigt dieser Grenzwert stetig. In 2024 lag er bei 69.300 Euro. 
Angestellte erhalten von ihrem Arbeitgeber immer einen Zuschuss zu den Kosten der PKV und zur gesetzlich vorgeschriebenen Pflegepflicht­versicherung.  Durch den Arbeitgeberzuschuss reduzieren sich die Kosten für Privatversicherte enorm. Für viele höherverdienende Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist die Versicherung in der PKV dadurch günstiger als der gesetzliche Schutz.

Fakten zur GKV:

Beiträge in der GKV werden strikt bis zur Beitragsbemessungsgrenze erhoben. In 2024 lag diese bei 5.175 Euro monatlich. Angestellte mit einem monatlichen Einkommen oberhalb dieser Grenze zahlen keine höheren Versicherungsbeiträge.Höherverdienende Angestellte zahlen in der gesetzlichen Kranken­versicherung also immer den Höchstbeitrag. Dieser berechnet sich prozentual am Bruttogehalt. Stand 2024 liegt der Beitragssatz bei 14,6 Prozent. Hinzu kommen ein Zusatzbeitrag von durchschnittlich 1,7 Prozent sowie die Pflegepflicht­versicherung mit 4 Prozent Beitrag. Hiervon abgezogen wird der Arbeitgeberanteil.

Fakten zur PKV:

Auch bei höherverdienenden Angestellten beeinflussen das Eintrittsalter, der Gesundheitszustand und der gewählte Tarif die Kosten der PKV. Ebenso muss diese Berufsgruppe Beiträge zur Pflegepflicht­versicherung entrichten.
Eine zusätzliche Absicherung über Krankentagegeld macht selbst bei Angestellten mit höherem Einkommen Sinn, denn damit können sie bei Arbeitsunfähigkeit den Ausfall des Nettoeinkommens ersetzen. Die gesetzliche Lohnfortzahlung im Krankheitsfall greift lediglich bis zum 42. Tag. Wer sich nicht privat absichert, muss sich ab dem 43. Tag auf finanzielle Einbußen einstellen.

 

Beispiele zum Kostenrahmen für PKV-Beiträge von höherverdienenden Angestelllten:

Eine Arbeitnehmende, 30 Jahre, muss in der PKV eine Pflegepflicht­versicherung abschließen. Entscheidet sie sich für den Zusatz „Krankentagegeld“ in Höhe von 100 Euro, belaufen sich ihre Kosten nach Abzug des Arbeitgeberzuschusses wie folgt:

  • Im Einsteigertarif zahlt sie ab ca. 180 Euro pro Monat. (Tarif START)
  • Im mittleren Preissegment betragen die monatlichen Kosten ab ca. 220 Euro. (Tarif KOMFORT 3)
  • Den Exklusivtarif bekommt sie ab ca. 310 Euro pro Monat. (Tarif EXKLUSIV 2)

Ein Arbeitnehmer von 40 Jahren, muss für die PKV inklusive Pflegepflicht­versicherung und Krankentagegeld in Höhe von 100 Euro Folgendes kalkulieren:

  • Der Einsteigertarif kostet ihn ab ca. 220 Euro pro Monat. (Tarif START)
  • Im mittleren Preissegment muss er monatlich ab ca. 270 Euro zahlen. (Tarif KOMFORT 3)
  • Im Exklusivtarif entstehen ihm monatliche Kosten ab ca. 380 Euro. (Tarif EXKLUSIV 2)

3. Beamtinnen und Beamte

Bei dieser Berufsgruppe sprechen die Zahlen für sich: In Deutschland sind 93 Prozent der Beamtinnen und Beamten privat krankenversichert. Warum? Die PKV ist die ideale Ergänzung zu den Leistungen aus der Beihilfe­versicherung, die lediglich einen Teil der Kosten abdeckt. Dank der flexiblen Tarife und der passgenauen Leistungen der PKV können Sie als Beamtin oder Beamter eine 100-prozentige Absicherung schaffen – für sich und für Ihre Familienangehörigen. Durch das Optionsrecht der PKV können Sie Ihren Versicherungsschutz ausbauen. So bleiben Sie rundum geschützt, auch wenn sich Ihre Lebensumstände verändern.

So funktioniert die Krankenversicherung für Ihre Kinder

Auch für Kinder ist eine Kranken­versicherung Pflicht. Dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen gesetzlichem und privatem Schutz.

In der GKV sind Kinder über die sogenannte Familien­versicherung kostenfrei mitversichert. In der PKV muss hingegen jedes Familienmitglied, also auch jedes Kind, separat versichert werden.

Sollte ein Elternteil privat, der andere Elternteil gesetzlich versichert sein, ist der Fall nicht ganz so klar. Bei selbstständigen Eltern ist es abhängig vom Einkommen, wo das Kind versichert werden muss. Hier gilt: Hat jener Elternteil, der als Selbstständiger privat krankenversichert ist, ein regelmäßiges monatliches Einkommen über 5.775 Euro  und ist der Verdienst des gesetzlich versicherten Elternteils geringer, muss das Kind ebenfalls privat krankenversichert werden. 

Das Kind benötigt in der PKV immer einen eigenen Vertrag, ebenfalls mit der Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Tarifen. Bis zum 14. Lebensjahr betragen die Kosten in der PKV monatlich etwa zwischen 100 und 190 Euro. Für Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren belaufen sich die Kosten – je nach gewähltem Tarif – auf etwa 110 bis 230 Euro monatlich. 

Grundsätzlich können auch die PKV-Beiträge für Kinder vom Arbeitgeber bezuschusst werden. Dies ist dann der Fall, wenn der Zuschuss des Arbeitgebers für den versicherten Elternteil noch unterhalb des Höchstbetrags liegt.

Hat hingegen der in der GKV versicherte Elternteil das höhere Einkommen, muss das Kind in dessen GKV mitversichert werden. Hier profitieren Familien von der sogenannten Familien­versicherung, die Kinder kostenfrei mitversichert

Beitragsvergleich

GKV und SIGNAL IDUNA PKV

für Selbstständige
Vergleichende Darstellung der Beiträge für GKV und PKV für Selbstständige

Beiträge für 30-jährige Selbstständige inklusive Vorsorgezuschlag, Pflegepflicht­versicherung und einem Krankentagegeld in Höhe von 150 Euro

Das dargestellte Beispiel geht von einer 30-jährigen selbstständigen und kinderlosen Person ohne Vorerkrankungen aus. Selbstständige, Freiberuflerinnen und Freiberufler zahlen in der GKV grundsätzlich den Höchstbeitrag. Nur bei Nachweis geringerer Einnahmen ist die Berechnung des Beitrages vom tatsächlichen Einkommen möglich – jedoch nie weniger als ein Mindesteinkommen von 1.178,33 Euro (siehe Mindestbeitrag). Während der Beitrag in der GKV vom Einkommen abhängt, sind es in der PKV Eintrittsalter, Tarif und eventuelle Vorerkrankungen. In der Regel sind Selbstständige mit hohen Umsätzen in der PKV günstiger versichert, ältere Selbstständige in der GKV.

Beitragsvergleich

GKV und SIGNAL IDUNA PKV

für höherverdienende Arbeitnehmende
Vergleichende Darstellung der Beiträge für GKV und PKV für höherverdienende Arbeitnehmende

Beiträge für 30-jährige höherverdienende Arbeitnehmende inklusive Vorsorgezuschlag, Pflegepflicht­versicherung und einem Krankentagegeld in Höhe von 150 Euro

Unser Vergleich geht von einer angestellten 30-jährigen Person ohne Vorerkrankungen und ohne Kinder aus. Höherverdienende Arbeitnehmende zahlen in der PKV häufig einen geringeren Beitrag als in der GKV, weil sich der Arbeitgeber an den Beiträgen beteiligt. In der GKV zahlen sie immer den Höchstbeitrag, weil die Beitragsbemessungsgrenze (5.175 Euro im Monat) unter der Versicherungspflichtgrenze (5.775 Euro im Monat), liegt. Die Beitragsbemessungsgrenze entspricht dem maximalen Bruttoeinkommen, bis zu dem Beiträge in der gesetzlichen Kranken­versicherung erhoben werden. Verdienen Sie mehr, sind Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteil gedeckelt, und Sie zahlen den Höchstsatz. Die Versicherungspflichtgrenze markiert das maximale Einkommen, bis zu dem Sie gesetzlich krankenversichert sein müssen. Verdienen Sie mehr, können Sie in die private Kranken­versicherung wechseln. Die Person in unserem Beispiel zahlt also selbst in unserem PKV-Hochleistungstarif deutlich weniger als in der GKV – und das bei deutlich besseren Leistungen. 

Fazit

Selbstständig oder freiberuflich Tätige, aber auch höherverdienende Angestellte sowie Beamtinnen und Beamte finden in der privaten Kranken­versicherung das optimale Angebot für ihre Bedürfnisse. Dank der bedarfsgerechten Leistungen und der flexiblen Tarife ist die PKV für viele Versicherte günstiger als der gesetzliche Schutz. Neben dem Beruf beeinflussen das Alter zu Versicherungsbeginn, der individuelle Gesundheitszustand und die gewählten Leistungen die Höhe des monatlichen Beitrags entscheidend. Bares Geld können PKV-Versicherte sparen, wenn sie ihre regelmäßigen Beitragszahlungen über eine Selbstbeteiligung in sinnvoller Höhe reduzieren. Gesundheitsbewusstes Verhalten belohnen einige PKV-Anbieter durch Beitragsrückerstattungen und Bonuszahlungen. Ein klarer Vorteil gegenüber der GKV: Beiträge zur PKV bleiben stabil, sogar im Alter

Fragen und Antworten

Im Gegensatz zu gesetzlich Versicherten müssen sich privat Krankenversicherte über die Kosten für eine PKV im Alter keine Sorgen machen. Obwohl im Jahr 2030 voraussichtlich jede dritte Person in Deutschland älter als 60 Jahre sein wird (in 2024 ist das nur jede fünfte) und die Kosten im Gesundheitswesen massiv steigen werden, werden die Beiträge für PKV-Versicherte nicht ansteigen, weil sie älter werden. Dafür sorgen die Alterungsrückstellungen, aber auch die Anlage von Zinserträgen und Beitragsentlastungen, die Sie in der PKV individuell vereinbaren können. Näheres dazu finden Sie in unserem Blogartikel „Stimmt es, dass die private Kranken­versicherung im Alter unbezahlbar ist?”.

Ja. Erkranken Sie nach Abschluss Ihrer privaten Kranken­versicherung, erhalten Sie alle in Ihrer Police vereinbarten Leistungen. Diese sind Ihnen vertraglich garantiert, ebenso die Beitragshöhe. Anders ausgedrückt: Mit Ihrem Beitrag zur PKV können Sie immer rechnen – auch dann, wenn Sie während der Vertragslaufzeit erkranken sollten oder wenn der Gesetzgeber generelle Änderungen verabschiedet.

Wer mit Vorerkrankungen eine PKV abschließen möchte, muss mit einem sogenannten Risikozuschlag rechnen. Diesen erhebt ein Versicherer, um potenzielle Mehrkosten für Behandlungen abzufedern. Der Risikozuschlag wird auf Basis der Daten ermittelt, die Sie im Zuge der Gesundheitsprüfung bereitgestellt haben. Somit zahlen Sie einen eventuellen Risikozuschlag ab Versicherungsbeginn. Während eines laufenden Vertrages kann außerdem ein Zuschlag anfallen, wenn Sie Ihren Tarif wechseln möchten und der neue Tarif Mehrleistungen beinhaltet.

Ja. Wer für sich oder seine Angehörigen Beiträge zur privaten Kranken­versicherung zahlt, genießt steuerliche Vorteile. Denn diese Beiträge zur Kranken- und zur Pflegepflicht­versicherung können Sie als Vorsorgeaufwendungen von Ihrem zu versteuernden Einkommen abziehen.

Über den Autor

Marketing Spezialist
David Bläsing

David Bläsing ist Marketingmanager bei SIGNAL IDUNA und Spezialist für Personen­versicherungen. Im Ratgeber widmet er sich insbesondere Fragen rund um Altersvorsorge, Einkommensschutz und Kranken­versicherungen. In seiner Freizeit ist er beim Wandern und Bergsteigen gern in luftigen Höhen unterwegs. Außerdem ist der junge Familienvater begeisterter Segler.

David Bläsing

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