Telemedizin: Die Alternative zum Arztbesuch in Coronazeiten

David Bläsing
4 Min. Lesezeit

Mit dem Coronavirus ändern sich viele unserer üblichen Gewohnheiten. Wenn Sie den Besuch einer Arztpraxis vermeiden möchten, kann Telemedizin eine passende Alternative für Sie sein. 

Veröffentlicht am 24. April 2020

Kranke Frau schaut im Bett auf ihr Handy

Kurzer Überblick

  • Lassen Sie sich von einem Arzt in einer digitalen Sprechstunde beraten
  • Tarifliche Erstattung wie bei einem Arztbesuch vor Ort
  • Auch bei COVID-19 Symptomen anwendbar

Die digitale Arztsprechstunde als Alternative zum lokalen Arztbesuch

Vom Homeoffice, über das erste Videotelefonat mit den Großeltern, bis hin zur Online-Weinprobe – in der Corona-Zeit verbreiten sich digitale Dienste rasend schnell und die Angebote werden immer kreativer und vielfältiger.

„Kann da mein Krankenversicherer eigentlich mithalten?“ 

Auch die Versicherungsbranche beschäftigt sich intensiv und schon sehr lange mit E-Health (Electronic Health) – also dem Einsatz digitaler Technologien im Gesundheitswesen. Deswegen möchten wir Ihnen heute eine andere Art der Arztsprechstunde näher vorstellen. 

Aktuell versuchen viele Menschen den Kontakt zu anderen zu minimieren – das gilt natürlich erst recht beim Arzt im Wartezimmer. Trotzdem möchte und sollte man deswegen nicht auf ärztlichen Rat verzichten, insbesondere wenn man sich krank und angeschlagen fühlt. Eine mögliche Lösung: die digitale Arztsprechstunde.

Was genau ist eine telemedizinische oder digitale Arztsprechstunde?

Kurz und knapp gesagt: Der Arzt berät Sie nicht vor Ort in seiner Praxis, sondern per telefonischer Fernbehandlung oder per Videosprechstunde über Ihr Smartphone. Soweit ihm eine Diagnose möglich ist, kann der Arzt Ihnen bei Bedarf im Anschluss dann auch ein Rezept, eine Krankschreibung oder eine Facharztüberweisung ausstellen.

Welche Vorteile bietet eine digitale Arztsprechstunde?


  • Kein Aufenthalt im Wartezimmer: Die Zeit im Wartezimmer entfällt, Ihr Arztgespräch kann sofort losgehen. Besonders praktisch für alle mit einem vollen Terminkalender. Sie vermeiden so außerdem die Gefahr sich oder andere unnötig anzustecken.

  • Kein langer Anfahrtsweg: Der Weg zur Praxis fällt durch den digitalen Arztbesuch weg. Dies kommt vor allem Menschen mit eingeschränkter Mobilität entgegen – ob physisch oder aufgrund des ländlichen Wohnortes.

  • Flexibel von jedem Ort aus anrufen – auch aus dem eigenen Bett. Eine attraktive Vorstellung für jeden, der sich schon einmal mit einer starken Erkältung zum Hausarzt geschleppt hat.

Welche Symptome lassen sich per digitaler Sprechstunde behandeln?

Eine pauschale Aussage kann man hierzu nicht treffen, da es letztendlich vom jeweiligen Einzelfall abhängt, ob Ihnen als Patient durch die digitale Arztsprechstunde weitergeholfen werden kann. Allerdings eignen sich einige Symptome und Krankheitsbilder besser als andere für einen digitalen Arztbesuch.

Einige Beispiele, in denen die digitale Sprechstunde eine gute Alternative sein kann: 

  • Augenentzündung
  • Durchfall
  • Erektionsstörung
  • Erkältung & Grippe
  • Fieber
  • Hautausschlag
  • Heuschnupfen
  • Husten
  • Insektenstiche 
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit & Erbrechen

 

Ist das in Deutschland denn erlaubt?

Ja, fragen Sie also gerne Ihren Haus- oder Facharzt, ob und unter welchen Bedingungen dieser seine Sprechstunde auch telefonisch oder digital anbietet.

Was ist, wenn mein Hausarzt keine digitale Sprechstunde anbietet?

Eine ärztliche Beratung oder Behandlung ist aber auch möglich, wenn kein vorheriger physischer Kontakt zwischen Arzt und Patient stattgefunden hat. Das ist besonders dann praktisch, wenn der eigene Arzt keine digitale Arztsprechstunde anbietet, Sie keinen festen Hausarzt haben oder einen neuen (digitalaffinen) Arzt suchen. 

Sie können daher auch den Service eines Telemedizin-Anbieters nutzen. Auf einer solchen Plattform arbeiten viele telemedizinisch geschulte Ärzte. Das ermöglicht Ihnen, auch sehr kurzfristig mit einem für Ihr Krankheitsbild passenden Experten zu sprechen.

  • Verlängerte Öffnungszeiten: Der Service vieler Telemedizin-Anbieter wird auch in Randzeiten (sehr früh morgens oder am späten Abend), am Wochenende und an Feiertagen angeboten – also an 365 Tagen im Jahr.
  • Kurzfristige Termine: Der Startzeitpunkt der Sprechstunde kann entweder zu einer bestimmten Uhrzeit oder auch sehr kurzfristig – meist innerhalb der nächsten 30 Minuten – erfolgen.

Welche Kosten entstehen und werden diese erstattet?

Als privat Krankenversicherter profitieren Sie davon, dass Sie den Service einer digitalen Sprechstunde unkompliziert in Anspruch nehmen können. Der Arzt rechnet diese in der PKV analog eines lokalem Arztbesuches nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) ab.

Wenn Sie bei SIGNAL IDUNA eine private Krankenvoll­versicherung haben, bekommen Sie die Kosten einer telemedizinischen Sprechstunde selbstverständlich - wie auch den Arztbesuch vor Ort - im tariflichen Rahmen erstattet. Reichen Sie die Rechnung im Anschluss einfach auf gewohntem Wege bei der SIGNAL IDUNA ein – zum Beispiel über unsere meine SIGNAL IDUNA App.   

Ob Ihre Beihilfe- oder Heilfürsorgestelle die anteiligen Kosten für die Behandlung übernimmt können wir leider nicht garantieren, das müssen Sie bitte mit den jeweiligen Stellen direkt klären.

Auch einige ambulante Zusatz­versicherungen beinhalten ambulante ärztliche Leistungen, dazu zählen auch telemedizinische Sprechstunden. Informieren Sie sich, was individuell in Ihrer Absicherung enthalten ist.

Das Angebot von Telemedizin-Anbietern kann aber auch vollständig selbst bezahlt werden. Die Kosten liegen dafür - je nach den erbrachten ärztlichen Leistungen -  in der Regel zwischen 30 und 60 Euro. Nach der GOÄ fallen beispielsweise Zuschläge für Sonn- & Feiertage oder für die Ausstellung einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung an. Prüfen Sie auch, ob Ihre gesetzliche Kranken­versicherung unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten einer Videosprechstunde übernimmt.

Gut zu wissen: Es ergeben sich möglicherweise Telefonkosten durch Roaming-Gebühren Ihres Mobilfunkanbieters, falls Sie die Sprechstunde nicht über eine WLAN Verbindung durchführen.

Ich glaube, ich habe COVID-19 Symptome – Was soll ich tun?

Wenn bei Ihnen Krankheitszeichen der Atemwege auftreten, sollten Sie Kontakt mit einem Arzt aufnehmen und sich medizinisch beraten lassen – aber nicht persönlich, sondern telefonisch oder digital. Falls aufgrund einer Corona-Erkrankung oder eines Verdachts eine Isolation oder Quarantäne gefordert wird, bleiben Sie bitte zu Hause und vermeiden Sie soziale Kontakte. Schützen Sie sich und andere!

Fazit: Die digitale Arztsprechstunde als innovative Ergänzung zur Gesundheitsversorgung vor Ort

Die Telemedizin ist eine zeitgemäße, neue Ergänzung für das ohnehin schon hervorragende deutsche Gesundheitssystem. Natürlich kann und soll der digitale Kontakt zum Arzt nicht die analoge Untersuchung vollständig ablösen - er soll vielmehr eine situativ passend eingesetzte Alternative zu einem persönlichen Praxisbesuch darstellen. Beispielsweise dann, wenn dieser sich aus verschiedenen Gründen nicht realisieren lässt. Sie entscheiden selbst, wann welche Art der Sprechstunde für Sie passend ist.

Die digitale Alternative ist in der privaten Kranken­versicherung der SIGNAL IDUNA enthalten. Gerade in der heutigen Zeit nehmen immer mehr unserer Kunden diesen Service dankend an. Mit diesem innovativen Service sind Sie als krankenvollversicherter Kunde der SIGNAL IDUNA heute und in der Zukunft gut aufgestellt. Probieren Sie es einfach mal aus!

Über den Autor

Marketing Spezialist
David Bläsing

David Bläsing ist Marketingmanager bei SIGNAL IDUNA und Spezialist für Personen­versicherungen. Im Ratgeber widmet er sich insbesondere Fragen rund um Altersvorsorge, Einkommensschutz und Kranken­versicherungen. In seiner Freizeit ist er beim Wandern und Bergsteigen gern in luftigen Höhen unterwegs. Außerdem ist der junge Familienvater begeisterter Segler.

David Bläsing

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