Ist die private Kranken­versicherung im Alter unbezahlbar?

Jennifer Wysmolek
4 Min. Lesezeit

Die Leistungen einer SIGNAL IDUNA Kranken­versicherung sind ein Leben lang garantiert. Aber bleiben sie auch bezahlbar? Wie das funktionieren kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Veröffentlicht am 08. April 2021

Kleines Mädchen umarmt ihren Opa während sie in der Natur sitzen

Kurzer Überblick:

  • Damit Sie gut fürs Alter planen können, ist es wichtig zu wissen, wie Ihre private Kranken­versicherung die Beitragsentwicklung kalkuliert.
  • Die PKV bildet sogenannte Alterungsrückstellungen, um Beitragssteigerungen im Alter zu vermeiden.
  • Kranken­versicherungsbeiträge wirken sich steuermindernd aus.
  • Eine gute private Kranken­versicherung bietet Möglichkeiten, die individuellen Beiträge im Alter bezahlbarer zu gestalten.
  • Wenn Sie in Rente gehen ändern sich Vorsorgezuschlag, Krankentagegeld und Zuschüsse.

Private Krankenversicherung: Wie verändert sich der Beitrag für Rentner?

Eine PKV kalkuliert die Beiträge der privaten Kranken­versicherung über die gesamte Versicherungsdauer so, dass sie im Alter stabil und finanzierbar bleiben. Das Rechenmodell hinter der PKV sieht vor, dass die sich in jungen Jahren ergebenden Mehrbeträge der Beitragszahler verzinslich angelegt werden. In späteren Jahren, wenn Kosten für Gesundheitsleistungen älterer Beitragszahler über dem Beitrag liegen, zahlt die Kasse aus den Alterungsrückstellungen des Versichertenkollektivs. Beiträge steigen nicht nur, da die Gesundheitskosten im Alter höher sind, sondern auch weil Behandlungen teurer werden und die Inflation mit reingerechnet wird.

Was man früh mehr einzahlt, schließt die Lücke in späteren Jahren. Die positive Differenz wird für die sogenannten Alterungsrückstellungen verwendet. Darüber hinaus hilft ein gesetzlicher Vorsorgezuschlag von 10 % die Beiträge im Alter stabil zu halten. Beides wird in die Kranken­versicherungsbeiträge eingerechnet. Zudem fallen Zinserträge an, die durch die professionelle Kapitalanlage von SIGNAL IDUNA erzielt werden. Diese so genannten Überzinsen entstehen durch Erträge, die über dem Rechnungszins liegen. Diese Zinserträge kommen hauptsächlich den Versicherten zugute.

Ab Rentenbeginn - oder kurz vorher - können die Kranken­versicherungsbeiträge dann reduziert werden. Mit der privaten Beitragsentlastung der SIGNAL IDUNA Kranken­versicherung (peB) ist dies individuell ab einem vereinbarten Alter möglich. Zudem gibt es von der Renten­versicherung im Alter zu den PKV-Beiträgen noch einen Zuschuss in Höhe von 7,95 % des Rentenzahlbetrages bzw. maximal die Hälfte des tatsächlichen Betrags. Bei z. B. 1.000 Euro Rente ermäßigt sich der Beitrag für die private Kranken­versicherung also noch einmal um 79,50 Euro. Ab Rentenbeginn entfällt auch der Beitrag für das Krankentagegeld.

 

Das sollten Sie über die PKV fürs Alter wissen:

  • Den gesetzlichen Vorsorgezuschlag zahlen Sie bis Ablauf des Kalenderjahres, in dem Sie das 60. Lebensjahr vollenden.
  • Ab 65 stabilisieren die Mittel aus dem Vorsorgezuschlag und den Überzinsen die Kranken­versicherungsbeiträge; ab einem Alter von 80 Jahren können Sie den Beitrag auch reduzieren.
  • Ab Rentenbeginn entfällt der Beitrag für das Krankentagegeld und Ihnen wird vom Renten­versicherungsträger ein Zuschuss zur Kranken­versicherung gezahlt.
  • Ab dem vereinbarten Alter reduziert sich der Kranken­versicherungsbeitrag um den von Ihnen individuell festgelegten Betrag der privaten Beitragsentlastung (peB).
  • Kranken- und Pflegepflicht­versicherungsbeiträge sind im Rahmen des Bürgerentlastungsgesetzes steuerlich abzugsfähig.

Was hat es mit Alterungsrückstellungen der PKV auf sich?

Statistisch gesehen steigen die Krankheitskosten, je älter man wird. Und die Krankheitskosten sind maßgeblich für die Berechnung des Versicherungsbeitrages. Um eine Beitragssteigerung im Alter für den Versicherten zu vermeiden, werden in jungen Jahren Alterungsrückstellungen gesammelt, die eine spätere Beitragssteigerung auffangen. Alterungsrückstellungen wirken u.a. höheren Kosten durch technischen Fortschritt, längere Lebenserwartung und Inflation entgegen.

Endet das Versicherungsverhältnis frühzeitig, etwa durch Kündigung oder Tod, verbleiben die Alterungsrückstellungen beim Versicherer. Sie werden für die Finanzierung übriger Versicherter derselben Tarifstufe und Altersgruppe genutzt.

Eine geänderte Regelung gilt für Verträge, die 2009 und später abgeschlossen wurden: Bei Wechsel des Versicherten zu einem anderen PKV-Unternehmen, wird ein Teil der Alterungsrückstellungen an den neuen Versicherer übertragen. Die Versicherer regeln dies untereinander.

Für wen ist die private Krankenversicherung im Rentenalter bezahlbar?

Damit im Rentenalter die Kosten für die private Kranken­versicherung bezahlbar bleiben, reicht es grundsätzlich vorausschauend zu planen. Sollte keine unplanmäßige finanzielle Schieflage im Alter passieren, bleibt bei vernünftiger Handhabe jede private Kranken­versicherung im Alter bezahlbar.

Wenn Sie in Rente gehen, entfallen zudem die Beiträge für das Krankentagegeld. Anstelle des Arbeitgeberzuschusses erhalten vollversicherte Rentner zusätzlich zum PKV-Beitrag einen Zuschuss vom Träger der Renten­versicherung. Dieser beträgt maximal 7,95 % der Rente. Beispiel: Bei einer Altersrente von 2.000 Euro beträgt der maximale Zuschuss des Renten­versicherungsträgers 159 Euro im Monat.

Beamte im Alter haben es in der PKV leichter. Sie profitieren sowieso von der Fürsorge Ihres Dienstherrn und haben Anspruch auf Übernahme eines hohen Prozentsatzes der Krankheitskosten. Mit Pensionierung erhöht sich dieser Anspruch nochmals, so dass die PKV geringe Anteile zahlen muss (Restkosten­versicherung). Damit sinkt auch potentiell der Beitrag für den Beitragszahler.

Für Selbstständige ist es wichtig, Kosten und Leistungen im Auge zu behalten. Bei Krankheit lohnen sicherlich die guten Leistungen und die bessere Absicherung einer PKV. Fortschritt und Teuerung medizinischer Leistungen schreiten aber auch voran und Zuschüsse entfallen.

Hinweise zur Besteuerung im Alter

Viele Rentner zahlen auf ihre Altersrente Steuern. Die Kranken­versicherungsbeiträge wirken sich da steuermindernd aus.

SIGNAL IDUNA rät vor diesem Hintergrund, dass sich Rentner mit einer privaten Kranken­versicherung gut überlegen sollten, ob sie ihren Versicherungsschutz reduzieren möchten. Eine Reduzierung kann sich nämlich auch negativ auswirken. Denn ein niedriger Beitrag bedeutet häufig höhere Steuern und eine schlechtere Absicherung im Krankheitsfall.

Fazit: Gut geplant bleibt die PKV im Alter bezahlbar und kann sich durchaus lohnen

Ein möglichst hoher Kranken­versicherungsschutz von Anfang an ist die beste Voraussetzung für bezahlbare PKV-Beiträge im Alter.

Voraussichtlich wird 2030 etwa jeder dritte Bürger älter als 60 Jahre sein. Heute ist es gerade mal jeder fünfte. Mit dieser Entwicklung steigen auch die Kosten im Gesundheitswesen. Auf diesen Wandel ist die private Kranken­versicherung, im Gegensatz zur gesetzlichen Kranken­versicherung, gut vorbereitet. Sie sorgt über Alterungsrückstellungen, die Anlage von Zinserträgen und individuell zu vereinbarende Beitragsentlastungsmöglichkeiten (peB) dafür, dass Ihre Beiträge im Alter nicht unkontrolliert ansteigen.

Auch im Alter liegen die durchschnittlichen Beiträge bei der SIGNAL IDUNA unter denen der gesetzlichen Kranken­versicherung. Zusammen mit einer soliden Altersvorsorge sollten sich die Ausgaben für die Rentenzeit so vorplanen lassen, dass Sie im Alter in den Genuss der Vorteile einer PKV-Versorgung kommen. Denn: Die Leistungen der SIGNAL IDUNA privaten Kranken­versicherung sind ein Leben lang garantiert.

Über die Autorin

User Experience Researcher
Jennifer Wysmolek

Jennifer Wysmolek arbeitet bei der SIGNAL IDUNA als User Researcherin im Bereich der Krankenvoll­versicherung und Beihilfe. Im Fokus steht dabei die Entwicklung kundenzentrierter Lösungen zum Schutz der Gesundheit unserer Kunden und Kundinnen. In ihrer Freizeit wandert die Hamburgerin gern in der Natur und findet große Freude an kreativen Tätigkeiten.

Jennifer Wysmolek

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