Wo brechen Einbrecher am liebsten ein?
»Bei mir ist nichts zu holen« – ein Argument, das oft genutzt wird, um mangelnde Sicherheitsvorkehrungen zu begründen. Doch dass Diebe nur dort einsteigen, wo ein Porsche in der Einfahrt steht, ist ein Irrglaube. Es ist nicht entscheidend, wie viel Sie besitzen. Sondern, wie einfach es ist, rein zu kommen. Und ungesehen wieder raus.
Die meisten Einbrecher kommen durch schlecht gesicherte Fenster, Terrassen- und Kellertüren. Haustüren sind schwerer zu knacken, aber nur, wenn sie abgeschlossen sind. Eine zugezogene Tür stellt kein Hindernis dar: eine Scheckkarte reicht, um sie zu öffnen. Gekippte Fenster sind aus Einbrechersicht offene Fenster. Und auch ein geschlossenes Fenster hält einem Angriff nicht unbedingt stand: Der geübte Einbrecher knackt ein handelsübliches Kunststofffenster innerhalb von 30 Sekunden. Dazu braucht er kein schweres Gerät: Ein Schraubenzieher reicht.
Der zweite Faktor, der das Haus zu einem attraktiven Einbruchziel macht, ist die Chance, ungestört zu bleiben. Einfamilienhäuser bieten den Vorteil, dass die Entfernung zu angrenzenden Häusern oft Privatsphäre garantiert, man leicht sehen kann, ob jemand daheim ist und Bäume und Büsche Sichtschutz bieten. Die Anonymität in einem großen Mehrfamilienhaus kann Einbrechern allerdings genauso entgegenkommen.
Der aus Einbrechersicht ideale Bewohner ist immer der, der nicht zuhause ist. Wohlhabend muss er nicht sein. Ein Dieb hat ein ganzes Haus in maximal zehn Minuten durchsucht: Wenn er dabei lediglich ein iPhone und einen Flachbildfernseher erbeutet, hat sich der Einbruch bereits gelohnt.