Die krankhaft erhöhten Blutzuckerwerte lösen bei Diabetes mellitus vielfältige Symptome aus.
So treten akute Symptome bei Diabetes vor allem dann auf, wenn der Stoffwechsel entgleist und der Blutzuckerspiegel extrem hoch ist. Dies führt zu starken Veränderungen im Wasser- und Mineralhaushalt. Gleichzeitig entsteht ein schwerer Energiemangel in den Körperzellen und im Zentralnervensystem. Die häufigsten Diabetes-Symptome, die auftreten, sind:
Vermehrter Harndrang
Bei dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerten scheiden die Nieren mit dem Urin vermehrt Zucker (Glukose) aus (Glukosurie). Da Zucker physikalisch Wasser bindet, scheiden Betroffene zugleich große Harnmengen aus (Polyurie) – sie müssen sehr oft zur Toilette. Der abgegebene Urin ist meist klar und nur wenig gelb gefärbt. Eine Polyurie ist ein typisches Anzeichen für Diabetes mellitus, kann aber durchaus auch andere Ursachen, wie z. B. verschiedene Nierenerkrankungen oder eine Schwangerschaft, haben.
Starker Durst
Der starke Harndrang löst bei Menschen mit Diabetes ein quälendes Durstgefühl (Polydipsie) aus: Der Körper will über vermehrtes Trinken den Flüssigkeitsverlust ausgleichen. Das gelingt aber oft nicht ausreichend. Auch wenn die Betroffenen viel trinken, lässt sich der Durst nicht wirklich stillen.
Sehstörungen
Bei nicht oder nicht ausreichend behandeltem Diabetes mellitus ist der Blutzuckerspiegel nicht nur stark erhöht, sondern schwankt auch stark. Diese Schwankungen führen bei manchen Betroffenen zu einer aufgequollenen Linse. Dadurch verändert sich ihre optische Brechkraft und auch die Sehschärfe – die Betroffenen bekommen Sehstörungen. Diese halten meist über einige Stunden an, klingen dann aber wieder ab.
Juckreiz und trockene Haut
Manchmal löst Diabetes Juckreiz (Pruritus) aus und sorgt bei vielen Betroffenen für eine sehr trockene Haut. Ein Grund dafür ist der hohe Flüssigkeitsverlust infolge der gesteigerten Harnausscheidung. Experten vermuten, dass es weitere Mechanismen gibt, die möglicherweise für einen vermehrten Juckreiz bei Diabetikern verantwortlich sind, wie z. B. Stresshormone oder die Veränderung der Blutgefäßwände.
Geschwächtes Immunsystem
Der erhöhte Blutzucker schwächt die Abwehrkraft gegen Infektionen. Die Gründe dafür sind noch nicht bekannt. Deshalb leiden Diabetiker häufiger und länger als Nicht-Zuckerkranke zum Beispiel an Bronchitis, Lungenentzündung, Hautentzündungen oder verschiedenen Pilzerkrankungen.
Schwäche, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen
Leistungsschwäche ist ebenfalls ein häufiges Diabetes-Anzeichen. Bei Zuckerkranken ist zwar viel energiereiche Glukose im Blut vorhanden, diese gelangt aber nicht in die Zellen und steht ihnen somit nicht zur Energiegewinnung zur Verfügung. Der Großteil der Glukose, die der Körper am Tag braucht, ist für das Gehirn bestimmt. Ein Glukosemangel beeinträchtigt deshalb die Gehirnfunktion. Er löst beispielsweise Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, Müdigkeit, schweren Bewusstseinsstörungen oder ein Koma aus.
Wie lässt sich Diabetes mellitus erkennen?
Der richtige Ansprechpartner bei einem Verdacht auf einen Diabetes ist der Hausarzt oder ein Facharzt für Innere Medizin und Endokrinologie. Einige allgemeine Symptome, wie Müdigkeit oder Sehstörungen, bringen die Betroffenen oft gar nicht mit dem Zuckerstoffwechsel in direkten Zusammenhang. Viele Menschen fragen sich deshalb: "Wie erkenne ich Diabetes? Bei welchen Anzeichen sollte ich an eine mögliche Zuckerkrankheit denken?" Wenn Sie eine oder mehrere der folgenden Fragen mit "Ja" beantworten, sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber:
- Verspüren Sie in letzter Zeit ohne ungewohnte körperliche Belastung oft ein quälendes Durstgefühl und trinken deutlich mehr als sonst?
- Müssen Sie häufig, auch nachts, und in großen Mengen Wasser lassen?
- Fühlen Sie sich oft körperlich schwach und müde?
- Ist in Ihrer Familie eine Zuckerkrankheit bekannt? Besteht eine familiäre Disposition?
- Bestehen Sehstörungen?
- Haben Sie regelmäßige Heißhungerattacken?
- Haben Sie häufige Infekte und/oder ein geschwächtes Immunsystem?